Die Friedrichstraße kippt – aber in die richtige Richtung
Es war kein Spaziergang der uneingeschränkten Leichtig- oder der architektonischen Heiterkeit. Und doch hat mich der Weg durch die südliche Innenstadt zu einer eigentlich gar nicht allzu steilen These gebracht: Die Friedrichstraße kippt – und zwar in die richtige Richtung. Ja, ich habe die heftigen Baustellen gesehen und ja, ich habe mindestens 18 leerstehende Ladenlokale gezählt. Meine Annahme ist, dass die Friedrichstraße aktuell den Tiefpunkt ihrer bitteren Zeit erlebt und sich bald wieder positiv entwickelt. Dafür sprechen die folgenden vier Argumente:
1. Gute Vorbilder
Mein Rundgang mit Bezirksbürgermeister Dietmar Wolf startete an den Düsseldorf Arcaden, also bei den hohen Hausnummern der Friedrichstraße. Bis wir auf den ersten Leerstand trafen, hatten wir schon zweieinhalb Blocks hinter uns und waren kurz vor den zweistelligen Hausnummern. In diesem Teil funktioniert die Friedrichstraße gut. Es gibt Spezialgeschäfte (wie Unlicht für Mittelalter-Fans oder Bandoneón für Menschen, die Tango-Kleidung suchen), gute Gastronomie und ein paar Handwerksbetriebe.
Die einstige Befürchtung, die Düsseldorf Arcaden würde ihrem Umfeld schaden, hat sich nicht bewahrheitet. Das Einkaufszentrum selbst kämpft wie viele vergleichbare Komplexe mit einigem Leerstand, die südliche Friedrichstraße ist davon nicht betroffen. Der weitere Teil der Straße könnte sich folglich gut an den Geschäften orientieren, die die Wünsche ihrer Kundschaft genau kennen und treffen.
Aber auch in diesem funktionierenden Abschnitt sollten die Händlerinnen und Händler noch etwas tun, um das Kippen in die richtige Richtung zu intensivieren. Wenn man die Läden von außen betrachtet, sieht man einen Mix aus verschiedenen Schildern, Farben, Schriften und Markisen, der die Augen schwer beunruhigt. Wenn sich die Betroffenen zusammentäten und auf eine einigermaßen einheitliche Linie einigen könnten, würde das Viertel neben guten Angeboten die passende Ausstrahlung haben. Und noch mehr Vorbildfunktion für den Rest der Straße.
2. Entwicklung des Kirchplatzes
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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