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Rheinbahn-Umbruch verlangt Opfer – auch vom Oberbürgermeister

Vorstandssprecherin Annette Grabbe hat einen neuen Kurs im Verkehrsunternehmen eingeschlagen. Dieser führte nun zu personellen Konsequenzen, gleichermaßen zu prominenten Abgängen wie neuen Führungskräften. Eine davon kommt aus dem Rathaus.
Veröffentlicht am 17. September 2024
Rheinbahn auf der Oberkasseler Brücke in Düsseldorf
Bei der Rheinbahn (hier ein Zug auf der Oberkasseler Brücke) bricht eine neue Zeit an.

Der 16. September war kein Tag, an dem bei der Rheinbahn viel über Dienstpläne oder das zurückliegende Wochenende gesprochen wurde. Hauptthema war eine Rundmail des Vorstands. Diese beinhaltete einiges, das es erstmal zu verdauen galt: Vier Führungskräfte, die unter dem Vorstand angesiedelt waren, verlassen das Unternehmen.

Ein solcher Schritt hatte sich spätestens seit dem Sommer abgezeichnet. Das Gutachten eines Beratungsunternehmens ergab damals ein bitteres Bild: Silo-Denken, kaum Fortschritte bei der Digitalisierung, kaum Kund:innen-Orientierung, wenig wirtschaftliches Denken. Hinzu kam ein System, in dem die Protagonisten dafür sorgten, dass sie selbst gut verdienten und sich wechselseitig schützten.

Vorstandssprecherin Annette Grabbe, seit September 2023 im Amt, demonstrierte, einen anderen Kurs mit der Rheinbahn einschlagen zu wollen. Das geschah erkennbar in dem Wissen, dass den harten Monaten zuletzt nun harte Entscheidungen folgen. Angesichts der genannten Probleme war zum Beispiel kaum vorstellbar, die Verantwortlichen für Revision oder Recht zu behalten.

Viele Vertraute hatte Annette Grabbe in ihrem ersten Jahr als Chefin nicht. Dafür war das System aus Bevorteilung und Angst zu weit verzweigt. Das wird sich nun ändern. Sie hat künftig ein Führungsteam mit Menschen, auf die sie setzen kann und die zugleich Vorbilder für den neuen Kurs sind.

Das Ganze kostet Geld. Meist einigte man sich auf den Abschied und das ist dann mit Abfindungen verbunden. In mindestens einem Fall soll es eine Kündigung gegeben haben, dies kann einen Arbeitsgerichtsprozess zur Folge haben – mit ungewissem juristischem und finanziellem Ausgang.

Oberbürgermeister Stephan Keller hat in den vergangenen Monaten seine Rückdeckung für die Rheinbahnchefin deutlich gemacht, auch indem er die anstehenden Kosten für die personellen Veränderungen genehmigte. Bei den Neubesetzungen hat er einen weiteren Vertrauensbeweis erbracht. Die Ab- und Zugänge im Überblick:

Die Abgänge

Thomas Kötter: Der bisherige Sprecher hat sein Team am 16. September übergeben. Er ist in der Stadtgesellschaft recht bekannt, weil er zuvor für die Modemesse Igedo und den Düsseldorfer Flughafen Kontakte pflegte.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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