Irritierend: Wenn Düsseldorfs Oberbürgermeister zum Visionär wird
Mehrere Anlässe, dieselbe Frage: Warum macht er das? Oberbürgermeister Stephan Keller hat mit seinen Auftritten in der ersten Ratssitzung nach der Sommerpause eine ganze Reihe von Politiker:innen und Beobachter:innen mit Fragezeichen im Gesicht hinterlassen. Gleich mehrere Aktionen schienen nicht zu seinem bisherigen Verhalten zu passen. Auch diejenigen, die ihm politisch näherstehen, wirkten erstaunt. Und nicht auf die gute Weise.
Die irritierenden Momente
Der Tunnel Die September-Sitzung des Stadtrats hat in der Regel eine feste Tradition: Der Oberbürgermeister und die Kämmerin stellen ihren Entwurf für den städtischen Haushalt vor. Erst in einer Pressekonferenz, dann mit Reden im Rat. Diese Tradition pflegten Stephan Keller und Dorotheé Schneider auch 2024 – aber nicht nur.
Der Rathaus-Chef präsentierte zudem die Idee, die Bundesstraße 7 im Stadtteil Heerdt in einen Tunnel zu verlegen. Auf dem Deckel dieses Tunnels könnten dann Wohnhäuser entstehen, Stephan Keller sprach von einer neuen Mitte für Heerdt. Das Irritierende: Das Ganze ist kaum mehr als eine vage Idee. Bis sie vielleicht einmal Wirklichkeit wird, vergehen noch viele Jahre. Mit dem städtischen Haushalt hat sie also noch lange nichts zu tun.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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