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Jröne Jong

Jröne Jong (Der ungebetene Gast)

Es gibt Begriffe, die fallen in der NRW-Landeshauptstadt immer wieder, aber viele wissen nicht, was damit gemeint ist – zum Beispiel weil sie zugezogen oder schlicht zu jung sind. Wir erklären diese Begriffe in unserem Lexikon und sind sicher, dass auch gebürtige Düsseldorferinnen und Düsseldorfer dabei einiges lernen. In diesem Artikel geht es um den Jrönen Jong.

Weil zum Ende des 19. Jahrhunderts die Wasserversorgung in Düsseldorf immer besser wurde und man sich dieses Komforts wohl bewusst war, entstand ein symbolischer Hinweis auf diese Errungenschaft: eine Skulptur namens „Der Besucher“, in manchen Quellen auch „Der ungebetene Gast“ genannt. Sie steht zwischen Theatermuseum und Dreischeibenhaus in einem ovalen Becken, aus der Figur kommt eine über zwei Meter hohe Wasserfontäne.

Unter den gerade erwähnten Namen kennt sie allerdings niemand. Schon vor Jahrzehnten hat man die Gestalt nämlich „Jröne Jong“ genannt, und der Name hält sich bis heute. Der Grund ist unübersehbar: Im Laufe der Zeit wuchs der Skulptur aufgrund der permanenten Nässe ein grüner Überzug. Der wird zwar regelmäßig abgeschrubbt, aber die grüne (= jröne) Farbe bleibt. Nicht ganz einig ist man sich in der Schreibweise – mal steht vorn ein J, mal ein G.

Die Figur schuf um 1900 der Künstler Joseph Hammerschmidt. Sie zeigt einen Meeresgott (griechisch: Triton), der entweder auf einem Nilpferd sitzt oder mit dem Tier ringt. Auch darin sind sich die Kenner nicht einig. Einige meinen, der Gott kämpfe mit dem riesigen Tier, das ihm einen Fisch als Beute abspenstig machen will.

Ursprünglich war die Fontäne, die aus dem Maul des Nilpferds kommt, angeblich über sieben Meter hoch. Aber weil es immer wieder Beschwerden von durchnässten Passanten gab, hat man den Springbrunnen ein wenig gedämpft.

Auch so gebremst ist der Jröne Jong immer noch ein Blickfang und ein markanter Punkt in diesem Teil des Hofgartens. (Text: Hans Onkelbach, Foto: Andreas Endermann)

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