Guten Morgen ,
nach der
Europawahl am 9. Mai gab es reichlich Zahlen, aber am eindrucksvollsten war die nach Farben gestaltete
Stadtkarte: Die weitaus meisten Bezirke waren schwarz (CDU-Mehrheit), das gesamte Innenstadtareal grün (dort sind die Grünen stark) und unten, im Süden, gab es einen
blauen Fleck, weil die
AfD in Garath die meisten Stimmen holte. In diesem Viertel gab es zugleich die niedrigste Wahlbeteiligung. Unsere Betrachtung des Wahlabends lesen Sie
hier.
Das alles scheint für sich zu sprechen, aber die
wahre Arbeit der Analysten und Statistiker fängt erst nach solchen Wahlen an und geht in der Regel über
etliche Tage. Sie untersuchen die so genannte
Wählerbewegung. Gemeint ist damit, welche Partei Anhänger von welcher anderen
gewonnen oder an eine andere
verloren hat. Die Ergebnisse unter die
Lupe zu nehmen, lohnt sich für die Politik, weil sie erkennen kann, was für sie gut oder schlecht gelaufen ist, wen sie überzeugen konnte und wen nicht. Gestern hat die Stadt diese Details publiziert. Nachdem ich die Zahlen gelesen habe, hier mein
Fazit:
Das
bürgerliche Lager aus CDU und FDP ist vergleichsweise
stabil, tauscht in Teilen untereinander Stimmen. Auffallend ist, dass viele CDU-Wähler zur FDP wechselten. Das macht den Eindruck, also wolle man die Union zwar nicht weiter
unterstützen, scheue aber einen vermeintlich
radikalen Schritt Richtung SPD oder anderer Parteien. Womöglich ist man auf der Suche nach einer
CDU light, einer Partei, in der wirtschaftliche Interessen gesehen und beachtet werden.