Freitag, 12. Juli 2024
 
+ Vorne Op, hinten er – ein neuer Name muss her für ein neues Gebäude + Schwarz-Grün: Der Ton hat sich verschlechtert + Und wieder gibt es keine Parkplätze neben der Kirmes +
 
  
Guten Morgen ,

jeder Name ist eine Marke. Er kann treffend sein und ansprechend, abschreckend oder bestimmte Bilder vermitteln und Vorurteile bestätigen. Menschen, die Chantal und Kevin heißen, wissen, was gemeint ist. Seinen Sohn Adolf zu nennen ist aus gutem Grund nicht angesagt, Wilhelm klingt altbacken und Leander könnte bald neue Spießigkeit mit grün-gentrifiziertem Hintergrund signalisieren. Franz-Willi stellen Sie sich anders vor als Florian. Nomen est omen, heißt es daher und ich übersetze das mal frei mit „Der Name ist Programm“. Weil er eben mehr ist als Schall und Rauch.

Womit ich beim Thema wäre: Nämlich bei einer Bezeichnung für ein Gebäude, das Düsseldorf demnächst für viel Geld bauen will und das immer (aber hier ab sofort nicht mehr) Oper genannt wird. Dieses Wort ist nämlich nicht mehr wirklich passend für das, was man sich vorstellt. Unterkommen soll dort viel mehr als die Fülle von Singspielen zwischen Verdi und Wagner. Musik im weitesten Sinne, womöglich sogar noch andere Genres der Kultur könnten Platz finden. Eine WG für viele, vielleicht sogar für alle Musen - wäre das nicht wundervoll? Warum auch nicht. Deshalb muss ein Begriff her, der alles umfasst und nichts ausschließt. Multikulti endlich mal im ursprünglichen positiven Sinn.
 
Dass das geht, hat Düsseldorf selbst bewiesen, aber es ist den wenigsten bewusst: Das ehemalige Planetarium hat sich unter der Bezeichnung Tonhalle so tief im Denken der Menschen festgesetzt, dass jeder weiß, was gemeint ist, und man sich keine Gedanken mehr darüber macht, was da passiert und zu hören ist. Es geht um Töne, basta. Egal, ob sie unter klassisch laufen oder anders – gut sollen sie klingen. Oder zumindest dem Publikum gefallen.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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