Guten Morgen ,

vorab ein Versprechen: Nie wieder werde ich fordern, die Kirmes von den Oberkasseler Rheinwiesen auf die Parkplätze an der Messe zu verlegen, wie ich das vor zwei Jahren hier (und früher schon häufiger) getan habe. Gekommen ist mir der Sinneswandel, als ich in der Nacht zu Samstag seit Jahren mal wieder mittendrin war und zwischendurch das Feuerwerk angeschaut habe.
 
Meine Einsicht: Die Kirmes ist so, wie sie ist: unkaputtbar, im Grunde ikonisch und trotzt – jedenfalls auf den ersten Blick – dem Wandel der Zeit. Klar, im Hintergrund steuern moderne Rechner die Fahrgeschäfte, aber nach außen scheinen sie zeitlos.

Laut, glitzernd, leuchtend, blinkend, eine Kakophonie von Eindrücken für alle Sinne. Es riecht nach Popcorn und gebrannten Mandeln, nahe den Go-Karts nach Benzin, an den Schießbuden nach Pulver und vor den atemberaubenden Fahrgeschäften meine ich, Angstschweiß wahrgenommen zu haben. Auf jeden Fall meinen eigenen. Zu hören ist Musik jeder Richtung und Dezibelmenge, die berühmten und manchmal wirklich originellen Ansagen der Anpreiser in den Losbuden oder Fahrgeschäften, die Angstschreie der auf eigenen Wunsch hochgewirbelten Menschen. Ruhe ist nicht erwünscht. Es gibt sie nirgends, vor allem nicht für die Augen.