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Mittwoch, 13. November 2024

+ Eine überfordernde Woche + Neue Mountainbike-Strecken für Düsseldorf + Landtagsfraktionen setzen sich für Olympische Spiele ein +

Guten Morgen ,

wenn dieser Newsletter verschickt wird, bin ich vor genau einer Woche ins Bett gegangen. Donald Trump lag in allen Swing States vorne, ein mitguckender Freund hatte sich längst verabschiedet, nun hatten auch bei mir Müdigkeit und Ernüchterung gesiegt. Liegend sah ich noch, wie Trumps Siegeswahrscheinlichkeit bei der New York Times die 90-Prozent-Marke übertraf, dann schlief ich ein. Gleicher Tag, der Abend: Ich bin in einer kleinen Radiosendung zur US-Wahl zu Gast, parallel zerbricht in Berlin die Bundesregierung. Spontan sage ich ein paar Sätze, die mir in dem Moment klug erscheinen.

Unser Gehirn ist ein Meister darin, gewaltige Mengen an Informationen aus der Umwelt aufzunehmen, zu filtern und zu speichern. So entstehen Erinnerungen und Prägungen. Gerade in meinem Beruf prasseln oft viele Ereignisse auf mich ein. Alles, was in der Welt geschieht, könnte potenziell auch etwas mit meiner Arbeit zu tun haben. Ständig sortiere ich nach wichtig und unwichtig. Manchmal gibt es Wochen wie diese, in denen auch ich nicht mehr wirklich hinterherkomme.

Am Sonntagnachmittag bin ich Teil einer großen Menschenmenge, die sich die Graf-Recke-Straße entlang durchs Zooviertel bewegt. An sechs Stationen vor Häusern im Zooviertel gedenken wir gemeinsam der Opfer der Novemberpogrome. Eine Projektgruppe hatte dazu über Monate recherchiert. Schauspieler lesen aus Erinnerungen der Zeitzeugen, werden dabei an einem Haus auf dem Klavier musikalisch begleitet. Eine der Freiwilligen kann am Ende ihre Tränen kaum zurückhalten. Sie hatte gerade vorgetragen, wie es der Düsseldorferin Edith Fürst vor 86 Jahren ergangen war.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.