Freitag, 03. Januar 2025
 
+ Das Düsseldorfer Versagen in der Silvesternacht + Lieblingsgeschichten des Jahres V + In der Urne zur letzten Reise nach Mallorca +
 
  
Guten Morgen ,

als Düsseldorfer schaue ich mit einem so selten erlebten Gefühls-Mix auf diese Fotos, auf diese Videos aus der Silversternacht: Zorn, Scham, Fassungslosigkeit fühle ich.

Ich sehe tausende Menschen in der Altstadt und am Rheinufer. Gekommen sind sie zum Jahreswechsel, und das, was sie da tun, hat mit Partymachen wenig zu tun. Sie zünden Raketen und Böller, lassen das Zeug waagerecht über den Boden schießen. Ich sehe Frauen und Männer zur Seite springen, einige werden getroffen. Und das in einem Gebiet, in dem ein medial intensiv kommuniziertes Böller-Verbot gilt. Es ist eigentlich klar, was damit gemeint ist: Was explodiert und knallt, ist dort nicht zulässig.

Aber die meisten dieser Leute interessiert das offensichtlich einen feuchten Kehricht. Und das vermutlich nicht, weil sie vom Verbot nichts wissen. Nein, sie nehmen es nicht ernst. Weil sie nämlich davon ausgehen können, dass das, was sie da tun, keine Folgen für sie hat. Polizisten sind zu sehen. Da ich ihre Montur kenne, weiß ich: Sie tragen ihre Kunststoffpanzer unter unauffälligen Overalls, den Kopf schützen sie mit weißen Helmen. Immerhin zeigt das, womit man gerechnet hat: Randale. Aber irgendwie wirken sie verloren in dieser Menge. Hier und da scheint es, als seien sie damit beschäftigt, sich selbst zu schützen.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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