+ Über alte und neue Traditionen + So wird Feierabend-Parken attraktiver +

Mittwoch, 08. Januar 2025

+ Über alte und neue Traditionen + So wird Feierabendparken vor Supermärkten attraktiver + Stauhauptstadt Düsseldorf +

Guten Morgen ,

ich habe in den vergangenen Wochen viel über Traditionen nachgedacht. Bei mir hatte das vor allem mit Weihnachten zu tun. Seit ich denken kann, war immer klar, wer sich wann und wo trifft. Und an Heiligabend war selbst das Essen bis ins kleinste Detail geregelt. Es gab Würstchen, Kartoffeln, Lebkuchensauce, Sauerkraut und zum Nachtisch: Mohnkließla. Kulinarische Importe meines schlesischen Großvaters, die er auch im Rheinland durchgesetzt hat. Nur den Grog (mit sehr wenig Wasser) haben wir ihm irgendwann abgewöhnt.

Die Abläufe haben in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren. Der Tisch an Heiligabend wurde immer leerer, meine Großeltern leben nicht mehr. Dieses Jahr ist die letzte Feiertagsgewissheit gefallen. Mein 34. Weihnachten war das erste außerhalb meiner Heimatstadt. Wir saßen in den Niederlanden am Meer, aßen Lebkuchensauce und Mohnkließla. Nur dem Sauerkraut wurde durch demokratischen Entscheid die Reise in den noch tieferen Westen verwehrt.

Dass mich das Thema Traditionen beschäftigt, hat auch mit der Stimmung in unserem Land zu tun. Vielen Menschen scheint es wichtig zu sein, Grenzen zu ziehen. Sie wollen festlegen, wer dazugehört und wer nicht. Tradition spielt dabei offenbar eine große Rolle. Wenn ich mich durch Kommentarspalten klicke, scheint dort Deutschsein irgendwo zwischen Schweinshaxe, Schützenfest, christlichen Bräuchen und deutscher Sprache verortet zu werden. Letztere allerdings nur, wenn nicht gegendert wird.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.