Dienstag, 11. März 2025
 
+ Der Fall und der Mensch Jörg Immendorff + Wie es im Düsseldorfer Rathaus mit der Digitalisierung vorangeht + Rheinbahn wird bis Donnerstag bestreikt +
 
  
Guten Morgen ,

mehr als 2600 Mal wurde die neue Folge unseres Podcasts "Kohle, Knast und Kaviar" zwischen Freitag und gestern Abend gestreamt und heruntergeladen. Das ist der beste Start, den eine neue Episode bisher bei uns hatte. Als wir den Fall Jörg Immendorff  im Studio der Castcrew aufnahmen, kamen bei mir viele Erinnerungen hoch. An das, was damals passiert ist, an den Prozess, vor allem aber an den Menschen Jörg Immendorff und den Künstler. Eins steht für mich fest: Wer ihn jemals erlebte, wird den Mann nie vergessen.

Vor allem war er ein Künstler mit großem Namen. Jedenfalls damals, zu seinen Hoch-Zeiten in den 1980er und 1990er Jahren. Bilder wie Café Deutschland waren nicht nur wegen ihres Namens eine nicht abzulehnende Einladung, mit den Augen auf ihnen spazieren zu gehen. Seine Kunst schuf stets das, was Kunst schaffen soll: Sie schlug (und schlägt) Menschen in ihren Bann, irritierte, provozierte, parodierte, verursachte also Reaktionen, gute wie schlechte. Das gefiel ihm. Nicht zuletzt, weil er damit gut verdiente. Denn seine Werke wurden zeitweise hoch gehandelt.

Das lag auch daran, dass der Mensch Immendorff an sich schon eine Provokation war. Dieser hagere Mann mit kurz geschorenem Haupthaar, Ohrring (in Zeiten, als kaum ein Mann so etwas trug), Mehrere-Tage-Bart, dicke Ringe an den Fingern. Er wirkte blasiert, von oben herab, voller Verachtung für den Rest der Welt. Nichts davon war echt. Sprach man länger mit ihm, entdeckte man einen nachdenklichen, gebildeten Menschen, durchaus mit Charme und der Fähigkeit, andere für sich einzunehmen.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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