Guten Morgen ,
dass ich ausgerechnet von einem Professor der amerikanischen
Yale-Universität einen Hinweis auf die Bedeutung lokaler Medien bekommen würde, hätte ich nicht erwartet. Und doch ist es so. Der Politologe
Timothy Snyder gab beim TV-Sender MSNBC ein Interview. Das Gespräch drehte sich, natürlich, um
Donald Trump und seinen Gefolgsmann
Elon Musk. Snyder sieht das Ganze in einer Mischung aus Erstaunen, Entsetzen und Unglauben. Widerstand aus der Bevölkerung erkennt er bestenfalls in den Anfängen, aber er ist größer als allgemein angenommen.
Das liege auch an einer
lückenhaften Berichterstattung, sagt Snyder. Denn es fehlten überall im Land
lokale Reporter, die über die große Zahl von Town-Hall-Meetings der letzten Wochen berichten. Das sind Versammlungen in Räumen, die wir in Deutschland als Stadthallen bezeichnen würden. Politiker treten dort regelmäßig auf, um ihren
Wählern Rede und Antwort zu stehen.
Neuerdings verlaufen diese
Treffen oft sehr
unangenehm für die Abgeordneten. Aufgebrachte Menschen, viele von ihnen dank Mr. Musk von jetzt auf gleich
arbeitslos, empören sich. Auch der Umgang des Präsidenten mit Nachbar Kanada oder der Ukraine stößt auf völliges
Unverständnis. Keineswegs nur Wähler der Demokraten werden da laut, sondern auch Anhänger aus Trumps MAGA-Bewegung fühlen sich betrogen.