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Guten Morgen ,
neulich morgens schlug meine Frau die Augen auf und sagte mit verklärtem Gesichtsausdruck: „Vielleicht gehe ich heute wieder ins Fitnessstudio.” Sie sagte tatsächlich Fitnessstudio und nicht Gym, so wie unser 16-jähriger Sohn, der, genau wie sie, seit Neuestem mehrmals die Woche trainiert. Beinpresse, Butterfly, Reverse Butterfly undsoweiter.
Die Ausgangslagen sind, wie man sich denken kann, verschieden: Meine Frau möchte nach einer Knie-OP ihre Beinmuskulatur wieder in Form kriegen, um den Frühling, Sommer und Herbst im Tennisclub verbringen zu können. Nicht in der Gastronomie, so wie ich, sondern auf dem Court, also da, wo in der Mitte ein Netz ist. Während unser Sohn, Mittelstürmer in seinem Fußballverein ... – nun ja, er nennt es so: „Road to Haaland”. Erling Haaland, Mittelstürmer von Manchester City, 1,94 Meter groß, 90 Kilo schwer. Haalands Körperfettanteil geht gegen null, womöglich lappt er sogar in den Minusbereich hinein. Würde mich jedenfalls nicht wundern. Alles an ihm ist Muskel. Die 1,94 hat unser Sohn schon fast.
Manchmal habe ich den Verdacht, dass jeder zweite Laden, der in der Stadt eröffnet, ein Gym ist. Die Läden heißen Fit/One. Fitness First. Fit X. McFit. Tru Fitness. Fitklusiv. Um nur ein paar Namen zu nennen. Reklame für diese phänomenalen Orte, wo man sich freiwillig quält, bis die Muskeln zittern – und man bekommt nicht einmal Geld dafür, im Gegenteil, die Gyms kosten richtig Asche –, springen einem an jeder Ecke entgegen, auf der Stadtbahn, auf Plakatwänden, auf öffentlichen Full-HD-Screens.
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