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Die Mumie von der Kö

In Folge 14 des True-Crime-Podcasts „Kohle, Knast und Kaviar“ erzählen Hans Onkelbach und Christian Herrendorf von einem Fall aus dem Jahr 1930. Damals holte ein Anwalt seine verstorbene und einbalsamierte Frau in seine Düsseldorfer Wohnung und weigerte sich, sie zu beerdigen.
Veröffentlicht am 3. Mai 2024
Die Mumie von der Kö
Unter anderem mit diesem Zeitungsartikel hat Stadtarchiv-Leiter Benedikt Mauer den Fall von der "Mumie an der Kö" im Düsseldorfer Jahrbuch (Band 83) dokumentiert.

Normalerweise geht es um Mord oder große Betrugsfälle, diesmal aber machen die Moderatoren von „Kohle, Knast und Kaviar“ eine Ausnahme. Hans Onkelbach und Christian Herrendorf sprechen über den Verstoß gegen eine amtliche Vorgabe. Das klingt harmlos, ist aber eine der kuriosesten Geschichten in der Düsseldorfer Justiz- und Verwaltungs-Historie. Sie trägt den Namen „Die Mumie von der Kö“.

Diese Mumie war Wilhelmine Mancini. Sie war mit einem Anwalt aus Mailand verheiratet und starb 1928 in Genua. Ihr Mann Luigi ließ die Leiche konservieren, sie blieb zunächst in Italien. Zwei Jahre später beantragte er, sie nach Düsseldorf holen zu dürfen. Er gab an, er wolle den Leichnam für wenige Tage in seiner Wohnung an der Königsallee aufbewahren, bis ein geplantes Mausoleum auf dem Nordfriedhof fertiggestellt sei.

Dies gestattete der Amtsarzt, musste dann aber erleben, dass Luigi Mancini sich plötzlich weigerte, seine Frau zu beerdigen. Er führte alle erdenklichen juristischen Argumente an und probierte mit diversen Tricks, die Behörden zu täuschen. Warum er dies tat und wie lange die Mumie an der Kö blieb, erzählen Hans Onkelbach und Christian Herrendorf in Folge 14 ihres Podcasts.

Dass der Fall heute noch oder wieder bekannt ist, ist dem Leiter des Düsseldorfer Stadtarchivs Benedikt Mauer zu verdanken. Er hat die Korrespondenz zwischen Luigi Mancini und der Stadt aufgearbeitet und weitere Details recherchiert. Die Ergebnisse seiner Arbeit stehen in Band 83 des Düsseldorfer Jahrbuchs. Wie der Anwalt argumentierte, um sich nicht von der Leiche seiner Frau trennen zu müssen, ist in Auszügen auch in der Podcast-Folge zu hören.

Im Studio haben die Moderatoren zudem einen besonderen Gast begrüßt: Victoria Frankenheim, eine der beiden Geschäftsführerinnen des Düsseldorfer Bestattungsunternehmens Frankenheim. Sie erläutert, wie Leichen konserviert werden und was der Unterschied zwischen Mumifizieren und Balsamieren ist. Darüber hinaus berichtet sie, unter welchen Umständen Verstorbene in ihrem privaten Umfeld aufgebahrt werden dürfen.

„Kohle, Knast und Kaviar“ ist eine Produktion von VierNull und der Castcrew.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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