Dinge, die wir über Obdachlose nicht wissen, aber wissen sollten
Sozialwissenschaftliche Erhebung klingt nach trockener Materie, liefert uns in diesem Fall aber wichtige Erkenntnisse aus dem Leben in Düsseldorf: Es verändert unser Wissen über Obdachlosigkeit in der Stadt. Bisher ist dieses sehr oberflächlich. Wir sehen Menschen, die im Hofgarten in der Unterführung übernachten oder im Hauseingang an der Berliner Allee. Wir kennen die Verkäufer:innen des Straßenmagazins „fiftyfifty“ vom kurzen Gespräch vor dem Supermarkt. Mehr wissen wir in der Regel nicht.
Erhebungen gibt es seit 27 Jahren, aber nun zum ersten Mal ein umfassendes Bild. Früher wurde ausschließlich gezählt – von etwa 25 Personen und deshalb nicht im ganzen Stadtgebiet. Nun waren 141 Helfer:innen im Einsatz, die sich ganz Düsseldorf vornehmen konnten. Sie brachten viel mehr belastbare und präzisere Zahlen zusammen und dank 30 Interviews mit Betroffenen erstmals auch Angaben zum Alltag der Betroffenen. Damit gibt es nun eine andere Grundlage für Entscheidungen im Rathaus und bei den Wohlfahrtsverbänden. Ich stelle hier die wesentlichen Punkte der Erhebung vor, die Anne van Rießen, Reinhold Knopp, Kymon Ems, Bettina Nabbefeld und Julia Thissen für den Verein für Forschung und Praxistransfer in Kultur- und Sozialarbeit durchgeführt haben.
Es gibt mehrere hundert Obdachlose – und erschreckend viele Gefährdete
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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