Gegen das Vergessen – ohne Kranzabwurfstelle
In der Nähe von Nürnberg aufgewachsen gehörte für mich Anfang der 2000er Jahre ein Besuch des NS-Doku-Zentrums und des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes zum Programm des Geschichtsunterrichts. Bevor wir die Ausstellung besuchten, ließ unsere Geschichtslehrerin uns selbst ausprobieren, wie die Pflastersteine auf der „Großen Straße“ genau für zwei Marschschritte abgemessen sind – und wie klein man sich als einzelner Mensch fühlt, wenn man durch den Arkadengang an der „Kongresshalle“ läuft. Wir bekamen ein Gefühl für eine Architektur, die der Ideologie der damaligen Zeit in die Hände spielte.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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