Gesundheitsamt: Was der Ex-Chef nun macht
Der Streit zwischen der Stadt Düsseldorf und dem früheren Chef ihres Gesundheitsamtes, Klaus Göbels, ist vor ein paar Wochen beendet worden. Das hat man nicht offen kommuniziert, aber die Auseinandersetzung ist vorbei. Damit ist ein Schlussstrich gezogen worden unter einen Zwist, der über Monate gelaufen ist und reichlich Schlagzeilen verursachte.
Hintergrund war der Vorwurf, Göbels habe gegen seinen Arbeitsvertrag verstoßen, als er – entgegen einer schriftlich fixierten Absprache – weiterhin Notdienste als Mediziner machte. Das war in einem neuen Abkommen, vereinbart unter dem damaligen Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD), ausdrücklich ausgeschlossen worden. Dennoch habe Göbels, so der Vorwurf, in seiner Freizeit Notdienste übernommen, die eigentlich von seiner Frau (ebenfalls Medizinerin) hätten geleistet werden müssen. Über sie wurden diese Dienste dann auch abgerechnet, so dass der Stadt durch die nicht rechtsmäßige Ableistung von Notdiensten kein finanzieller Schaden entstand.
Trotzdem gab es mindestens zwei Abmahnungen, auch aus anderen Gründen, gegen den Gesundheitsamts-Chef, und die Stadt schickte ihn in einen unbefristeten Urlaub. Was folgte, waren Streitereien über mehrere Monate, mit einigen Prozessterminen vor dem Arbeitsgericht. Denn Göbels wollte seinen Rauswurf nicht akzeptieren und klagte. Wie es hieß, am Ende mit der Hoffnung, sich außergerichtlich zu einigen und eine Abfindung zu erhalten. Das jedoch ist offenbar nicht eingetreten: Göbels hat den Prozess nicht gewonnen, die Stadt bekam Recht. Und sie musste nicht zahlen.
Woran sich der Streit am Ende wirklich entzündete, ist nie wirklich klar geworden. Der eigentliche Vorwurf war, so sahen es mehrere von mir befragte Arbeitsrechtler, eigentlich eine Bagatelle und hätte mit einer Er- oder Abmahnung geregelt werden können. Göbels hatte sich jedoch intern gegen mindestens eine personelle Entscheidung der Verwaltungsspitze gewehrt und die Besetzung einer herausragenden Stelle durch eine langjährige Mitarbeiterin abgelehnt, weil er die Frau für nicht geeignet hielt. Das, so heißt es, sei ihm angekreidet worden, und man habe daher eine Möglichkeit gesucht und gefunden, ihn loszuwerden.
Nun arbeitet der Experte für Innere Medizin wieder als Arzt, und zwar in einer Praxis an der Venloer Straße, in der er sich gemeinsam mit seiner Kollegin Beate Gantke niedergelassen hat. Dass Göbels in Fachkreisen nach wie vor einen hohen Ruf genießt, zeigt auch diese Nachricht: Der Caritasverband Düsseldorf teilte jetzt mit, dass Klaus Göbels ab Juli die betriebsärztliche Versorgung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritasverbandes komplett übernehmen wird. Er hatte vorher schon den damit betrauten Arzt Andreas Behrens in dieser Funktion, zum Beispiel in Urlaubszeiten, vertreten.
Im Gespräch mit mir zeigte sich Göbels erleichtert, dass die Lage nun geklärt ist, und wollte sich zu weiteren Details der Trennung von der Stadt Düsseldorf nicht äußern. Sein Anwalt, der ihn vor Gericht beraten und vertreten hatte, bestätigte lediglich den Ausgang des Streits und wollte ebenfalls nicht mehr sagen.
Bisherige Artikel
Unsere Berichterstattung zum Fall können Sie hier – chronologisch geordnet – noch einmal nachlesen: