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Heimlicher Slogan der SPD: „Schneller als Keller“

Die Partei hat Fabian Zachel nun offiziell als OB-Kandidaten nominiert. Der 39-Jährige zeigte dabei seinen bisher besten Auftritt – und die Punkte, an denen er den Amtsinhaber angreifen möchte.
Veröffentlicht am 18. November 2024
Fabian Zachel, OB-Kandidat der SPD Düsseldorf
Fabian Zachel hat vor seinem Auftritt beim SPD-Parteitag offenbar einige Lektionen erfolgreich umgesetzt. Foto: SPD

Sozialdemokrat:innen sind vermutlich die emotionalsten aller politischen Menschen. Bei der morgendlichen Kleiderwahl spüren sie eine starke Verbundenheit zu ihrer Partei und legen ohne Rücksicht auf gelungene Kombinationen alle roten Kleidungsstücke an, die sie finden. Mit roten Pullovern, Schals, Sneakern und Socken treffen sie sich dann bei einer Veranstaltung (etwa der Nominierung des Düsseldorfer OB-Kandidaten) und erregen sich ausführlich, zum Beispiel über die viel zu kleine Aula, in der man sich getroffen hat. Ihre Gesichtsfarbe nähert sich kurz der der Garderobe, dann aber reißt es sie auch schon aus dem Sitz. Die Rede des Kandidaten wurde angekündigt und dem wird vorab gleich mal im Stehen applaudiert.

Es war also in vielerlei Hinsicht ein ganz normaler Parteitag, zu dem die Düsseldorfer SPD für den 16. November eingeladen hatte. Aber es war auch ein spannender, weil sich nun zeigen würde, wie stark oder schwach der Mann sein wird, mit dem man da bei den Wahlen im September 2025 Oberbürgermeister Stephan Keller ablösen möchte.

Fabian Zachel war im Sommer bei einer Pressekonferenz als Vorschlag des Parteivorstands präsentiert worden. Dabei verhedderte er sich mehrfach im Manuskript auf seinem Tablet und erschien auch sonst rhetorisch schwach. Seitdem war er vor allem in Social-Media-Videos zu erleben, die einen aber inhaltlich wie (körper-)sprachlich mit Fragen zurückließen. Nun standen die offizielle Nominierung und die erste große öffentliche Rede an. Meine Eindrücke im Überblick:

Die Rede
Fabian Zachel hat offensichtlich trainiert. Nur anfangs verlor er sein Publikum gelegentlich aus dem Blick und schaute zu oft auf die Karten in seiner Hand. Später blieben die Augen vorne und die Lektion „Immer strahlen (zumindest, wenn es inhaltlich angebracht ist)“ gewahrt.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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