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Strack-Zimmermann legt auch in der EU einen Frühstart hin

Die FDP-Politikerin produziert an neuer Wirkungsstätte sofort wieder Schlagzeilen – unabhängig davon, ob sie einen Posten ablehnt oder wie zuletzt ein neues Amt annimmt.
Veröffentlicht am 26. Juli 2024
Stine Bosse und Marie-Agnes Strack-Zimmermann im EU-Parlament in Straßburg
Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist die Abgeordnete mit der Nummer 190 im EU-Parlament. Links: ihre dänische Kollegin Stine Bosse. Foto: Imago

Andere Politiker:innen, die am 9. Juni erstmals ins EU-Parlament gewählt wurden, räumen noch das Büro ein und suchen Mitarbeitende. Marie-Agnes Strack-Zimmermann geht zügiger vor. Ihr Name tauchte in den beiden europäischen Hauptstädten gleich mehrfach in den Nachrichten auf: Sie ist nun Vorsitzende des Parlaments-Unterausschusses für Verteidigung, sie wollte nicht Vorsitzende der liberalen Fraktion (Renew Europe) werden, und sie hat Ursula von der Leyen nicht als Präsidentin der Europäischen Kommission gewählt. Die Details dazu:

Vorsitzende des Unterausschusses für Verteidigung und Sicherheit
Zwischen den jüngsten beiden Meldungen auf der Internetseite der FDP-Politikerin liegen acht Tage – und eine politische Welt. In der älteren schrieb Marie-Agnes Strack-Zimmermann, dass sie ihr Mandat als Bundestagsabgeordnete niederlegt und sich mit Parlamentspräsidentin Bärbel Bas zu einer Motorradtour verabredet hat. In der zweiten steht, dass sie auf europäischer Ebene dort weitermacht, wo sie in Berlin aufgehört hat.

Die Mitglieder des Unterausschusses für Verteidigung und Sicherheit (Subcommittee on Security and Defence, kurz SEDE) haben die Düsseldorferin zur neuen Vorsitzenden gewählt. Auch wenn die Dankesworte auf der nach oben offenen Strack-Zimmermann-Skala einen verhältnismäßig geringen Wert haben, sind sie doch unmissverständlich. Es brauche einen „Wandel in der europäischen Sicherheit (…), damit wir unser Schicksal selbst in die Hand nehmen können“, schreibt die 66-Jährige. In einem Interview mit der „Rheinischen Post“ hat sie das bestätigt. Darin fordert sie eine eigene Armee für die Europäische Union.

Als Marie-Agnes Strack-Zimmermann im April 2023 bekanntgab, für das EU-Parlament zu kandidieren, hat mich das überrascht. Sie hatte sich in Berlin innerhalb weniger Jahre eine starke Position erarbeitet, und es sprach nicht viel dafür, diese während der zweiten Legislaturperiode schon wieder aufzugeben. Und dass die Spitze von Bundesregierung und FDP die unbequeme Politikerin geräuschlos wegloben könnten, erschien ebenfalls unwahrscheinlich.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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