Thomas Geisel will mit aller Macht OB-Kandidat der SPD werden
In Düsseldorfs SPD rumort es – und mittendrin ist der frühere Oberbürgermeister Thomas Geisel, 2020 aus dem Amt gewählt. Es gibt einen internen Schriftverkehr zur Wahl des nächsten SPD-Oberbürgermeister-Kandidaten für die Wahl 2025. In diesem Brief an den Vorstand des Unterbezirks (das ist der Stadtverband der SPD) erklären die Absender der Botschaft, man rate dringend davon ab, den bald zu benennenden Spitzenkandidaten – wie sonst üblich – von einem Nominierungsparteitag bestimmen zu lassen. Dort hätten Funktionäre das letzte Wort, und die lebten in einer Blase, weit weg vom normalen Menschen auf der Straße. Ein dort aufgestellter Kandidat mindere die Chancen.
Deshalb sollte die Partei die Entscheidung über die neue Nummer eins lieber als Ur-Wahl fällen. Das bedeutet: Es würde eine Befragung der Mitglieder geben, wen man für geeignet hält. Nur ein so bestimmter Anwärter – egal ob Frau oder Mann – habe die nötige Volksnähe, weil die Basis viel besser wisse, was die Menschen wirklich beschäftigt und wer dort am ehesten akzeptiert wird.
Diese Ur-Wahl ist laut Satzung der Partei durchaus möglich. Sie kann durchgeführt werden, wenn zwei Fünftel der Ortsverbände (von denen hat die SPD in Düsseldorf 22) oder zehn Prozent der Mitglieder dem zustimmen. Der Parteivorstand hat von diesem Ansinnen bereits höflich, jedoch bestimmt abgeraten. Aber das hat die Initiatoren nicht abgeschreckt. In einem Schreiben an alle Ortsverbände werben sie um ihre Idee.
Es stehen ein Dutzend Namen auf dieser Botschaft. Ganz oben: Thomas Geisel selbst. Außerdem ist sein früherer Büroleiter Jochen Wirtz dabei, und es tauchen Namen wie der des SPD-Urgesteins Frajo Göbel (früherer Sozial-Dezernent in Düsseldorf) und seiner Frau Gudrun Großer-Göbel auf. Das Schreiben bedeutet zwei Veränderungen in der SPD: Thomas Geisels Aussichten sind gestiegen und es bahnt sich ein Generationenkonflikt an.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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