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Thomas Geisel will wieder Oberbürgermeister werden

In einem Gespräch mit der „Neuen Rhein Zeitung“ hat der frühere Düsseldorfer Rathauschef seine Ambitionen für 2025 erkennen lassen. Das Vorhaben hat zwei Bedingungen – und ein Problem.
Veröffentlicht am 24. Juli 2023
Thomas Geisel Düsseldorf
Thomas Geisel zu seinen Zeiten als Oberbürgermeister von Düsseldorf (im Hintergrund: Jan Wellem). Foto: Andreas Endermann

Stephan Wappner, Düsseldorfer Redaktionsleiter der „Neuen Rhein-Zeitung“ (NRZ), hat den früheren Oberbürgermeister Thomas Geisel interviewt und wollte von ihm wissen, ob er sich vorstellen könne, noch einmal für den Posten des Oberbürgermeisters zu kandidieren. Der Befragte weicht aus, der Journalist bleibt dran. Und hört dann: „Wer mich als Oberbürgermeister erlebt hat, wird gemerkt haben, dass ich für diese Stadt brenne und dieses Amt mit Leidenschaft ausgeübt habe. Und, wie erwähnt, gibt es noch viele Projekte und Vorhaben, die nach meiner Überzeugung Düsseldorf gut täten.“

Nach den zitierten Sätzen beschreibt Thomas Geisel, was seine ersten Schritte wären, wenn er erneut gewählt würde (Das ganze Interview, das am 22. Juli erschien, können Sie hier lesen). Die Ambitionen sind also merklich vorhanden, deshalb beschäftigen wir uns in diesem Text mit den Voraussetzungen und Chancen einer solchen Kandidatur:

Welche Argumente führt Thomas Geisel für eine erneute Kandidatur an?

Zunächst fällt seine Bilanz für Nachfolger Stephan Keller und die schwarz-grüne Ratsmehrheit wenig überraschend schwach aus. In der Grüko seien auf beiden Seiten einige mit der Konstellation unglücklich, besondere Highlights zu den zweieinhalb Jahren der Kooperation fielen ihm nicht ein, sagt Thomas Geisel.

Noch deutlicher wird er beim amtierenden Oberbürgermeister: Sicherheit und Sauberkeit, Digitalisierung, Verkehrswende – zu diesen Themen habe Stephan Keller im Wahlkampf viel versprochen. Wenn man nun durch die Stadt gehe, könne man nicht erkennen, dass sich Entscheidendes verändert habe, sagt der Mann, der von 2014 bis 2020 an der Spitze der Verwaltung stand. Es werde nicht einmal gelingen, die Linie U81 bis zur Fußball-Europameisterschaft 2024 fertigzustellen.

Neben der Kritik präsentiert Thomas Geisel eine Reihe eigener Ideen. Er erläutert, wie man die neue Oper deutlich günstiger bauen könnte, möchte den Hafen und neue Stadtteile entwickeln, die Rheinuferpromenade verlängern sowie das Projekt „Blau-grüner Ring“ wieder aufgreifen und mehr mit den Nachbarkommunen kooperieren.

Wenn man den 59-Jährigen in jüngster Zeit erlebt, fällt auf, dass sich seine politische Ausrichtung verschoben hat. Thomas Geisel wird roter. So hat er beispielsweise im Wirtschaftsclub vor einigen Wochen einen Vortrag gehalten, in dem er wiederholte, was er wenige Tage zuvor in einem Gastbeitrag des Online-Portals Media Pioneer ausführlich dargelegt hatte. Die Gäste, der Location entsprechend eher wirtschaftsaffin, waren bei einigen Passagen spürbar ungehalten, denn der Mann nahm Erb- und Schenkungssteuer ins Visier: Beide gelte es dringend zu verändern, und zwar zugunsten der Allgemeinheit. Es gehe nicht an, dass Vermögen vererbt werden, die praktisch ein materiell sorgenloses Leben bis zum Tod garantieren, Chancenungleichheit so regelrecht zementiert werde. Beifall bekam er dafür nicht.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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