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Volt: Die neue politische Kraft im Stadtzentrum

Die Partei hat bei der Europawahl in Düsseldorf mit knapp fünf Prozent einen Achtungserfolg gelandet. Beim Spaziergang mit zwei Vertretern durch ihre Hochburg Bilk wird aber auch klar, wen sie noch nicht erreicht.
Von Marc Latsch (Text)
und Andreas Endermann (Foto)
Veröffentlicht am 26. Juni 2024
Partei Volt in Düsseldorf
Gottfried Panhaus und Anne Hahn von Volt in dem Wahlbezirk, in dem ihre Partei ihr bestes Ergebnis erzielte: rund um den Bilker Bunker.

Die erste Gemeinsamkeit ist schnell gefunden. Gottfried Panhaus und Anne Hahn kommen beide mit dem Fahrrad zum Treffpunkt vor der bunt bemalten Fassade des Bilker Bunkers. Und sie sind beide unzufrieden mit den Abstellmöglichkeiten dort. „Da hätten wir doch schon ein erstes lokales Thema“, sagt Panhaus und lacht. Sie sind hier, um an diesem Nachmittag über ihre Partei, Volt, zu sprechen und deren Erfolge bei der Europawahl. Denn die war nirgends in Düsseldorf so stark wie hier, am Rand von Bilk.

11,8 Prozent der Urnenwähler im Wahlbezirk 3602 setzten ihr Kreuz bei dieser paneuropäischen Kleinpartei. Bei den Stadtteilen lag das nahe Friedrichstadt mit 8,6 Prozent vorne. Überhaupt waren es die innerstädtischen Bezirke 1, 2 und 3, in denen die Partei punkten konnte. Ein Großteil der knapp 13.000 Volt-Wähler leben dort. Stadtweit reichte es zu rund 4,8 Prozent der Stimmen. Warum das innerstädtische Gefälle so groß ist und wofür Volt eigentlich steht, will ich bei einem Spaziergang durch ihre Hochburg herausfinden.

Panhaus und Hahn sind nicht nur beide mit dem Fahrrad unterwegs, sie sind auch beide ziemlich zufrieden. „Mit dem Ergebnis sind wir da, wo Volt hingehört“, sagt Panhaus. Bei der Landtags- und Bundestagswahl hatte die Partei 2021 und 2022 einige Enttäuschungen erlebt, auch wegen der Fünf-Prozent-Hürde, die wohl so manchen Wähler abschreckte. „Jetzt einfach mal wahrgenommen werden, sogar einen eigenen Balken in den Umfragen zu haben“ sei schon wichtig gewesen, betont er, während wir uns an der Düssel entlang langsam durch den Wahlbezirk bewegen.

Gottfried Panhaus, 58 Jahre alt, Strohhut und kleinmaschig bunt gemustertes Hemd, ist der bislang höchste kommunale Funktionsträger bei Volt. Er ist das einzige Mitglied der Partei im Düsseldorfer Stadtrat und dort Teil der SPD-Fraktion. Der zweiter ursprünglicher Volt-Ratsherr, Mark Schenk, ist gleich ganz zu den Sozialdemokraten gewechselt. Panhaus sitzt in vier Ausschüssen und ist stellvertretender Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. Dort habe er viel Hintergrund-Wissen erlangen können, sagt er. Das helfe bestimmt auch im nächsten Wahlkampf.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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