Vorsitz der SPD Düsseldorf: Chancen für Männer stehen gut

Die Düsseldorfer Sozialdemokrat:innen stehen vor dem nächsten Umbruch. Wie vor zwei und vor vier Jahren wählen sie in diesem Frühjahr jemand Neuen an die Spitze. Die Vorsitzende Zanda Martens tritt nicht wieder an, sie kehrt zur Gewerkschaft IG Metall zurück. Das haben die hiesige SPD und sie drei Wochen nach der Bundestagswahl mitgeteilt. Der nächste Parteitag in Düsseldorf ist für Mai geplant.
Warum Zanda Martens aufhört
Die 40-Jährige hat in den vergangenen Wochen die volle Härte des politischen Geschäfts zu spüren bekommen. 2021 war sie überraschend in den Bundestag eingezogen, weil die Landesliste der damals erfolgreichen SPD weiter zog, als man vorher annehmen konnte. Im Parlament kümmerte sich die Juristin dann unter anderem um Miet- und Fluggastrechte. Sie arbeitete sich tief in die Bereiche ein, hielt 37 Reden im Plenum und veröffentlichte zahlreiche Pressemitteilungen zu ihren Themen.
Zunächst sah es danach aus, als sollte dieser Einsatz belohnt werden. Auf regionaler Ebene der Partei erhielt sie ein Votum für einen guten Platz auf der Reserveliste. Als die SPD dann allerdings landesweit die Reihenfolge ihrer Bewerber:innen bestimmte, erfuhr Zanda Martens, wie gut die Netzwerke anderer sind. Die langjährige Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese aus dem Kreis Mettmann organisierte sich eine Mehrheit in der Kampfabstimmung. Die Düsseldorfer Abgeordnete rutschte deshalb auf einen aussichtslosen Platz der Liste.
Ebenso chancen-frei blieb sie im Direktwahlkreis. Der Düsseldorfer Norden umfasst zahlreiche CDU-Hochburgen, Konkurrent Thomas Jarzombek setzte sich mit einem Vorsprung von knapp 15 Prozentpunkten durch – obwohl die Sozialdemokratin absolut sogar 400 Stimmen mehr holte als 2021.
Das heißt: Für vier Jahre des Engagements in Berlin gab es keine Belohnung. Zanda Martens steht wieder dort, wo sie 2021 gestartet ist. Das macht nachdenklich und die Entscheidung gegen eine zweite Amtszeit nachvollziehbar. Zwei Aspekte kommen hinzu:
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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