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Bea ist jetzt dem Schröder sein Frau

Vielen Düsseldorfern ist sie unter dem Namen Kallen bekannt. Doch die Wirtin des Café a GoGo hat geheiratet und heißt nun Schäfer. Das ist ein bisschen verwirrend, aber durchaus logisch, wenn man die Hintergründe kennt. Das Fazit vorab: Es geht um reichlich Glück und Liebe.
Von Hans Onkelbach (Text)
und Andreas Endermann (Foto)
Veröffentlicht am 21. Mai 2024
Bea Kallen hat geheiratet und hei§t jetzt Bea SchŠfer
Das junge Glück: Ralf Schäfer und dem Schröder sein Frau, Bea.

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Die Frau, die heute von sich sagt, sie sei dem Schröder sein Frau, heißt nun Schäfer. Was erstens daran liegt, dass sie ihn am 17. Mai geheiratet hat und zweitens ihr Mann, den alle Schröder nennen, in Wahrheit Schäfer heißt. Ralf Schäfer. Aber auch Bea nennt ihn Schröder. Genau genommen „der Schröder“.

Was sie zurzeit sehr oft tut. Wie das halt so ist in einer jungen Ehe. Apropos jung: Braut und Bräutigam sind beide 64. Und die Sache mit „dem Schröder“ hat einen simplen Hintergrund: Ralf Schäfer begeistert sich für Musik, vor allem für die Stücke von David Bowie. Da einige seiner Freunde das an den Pianisten namens Schröder aus der Comic-Serie „Peanuts“ erinnert hat, hingen sie ihm diesen Spitznamen an. Seitdem wird er so genannt.  

Womit das mit dem Namen geklärt wäre, hoffe ich.  

Als Bea noch einen anderen Nachnamen trug, nämlich Kallen, begann unsere gemeinsame Geschichte. Das VierNull-Team bezog im Frühjahr 2021 die Redaktion an der Nordstraße, und wir wurden Nachbarn der Frau, die unser Gesellschafter Boris Bartels schon lange, wir anderen aber nur vom Hörensagen kannten. Wir hatten von ihr gelesen, es war uns einiges erzählt worden. Was zum Beispiel damit zusammenhing, dass sie mit ihrem früheren Mann Peter zusammen das Café a GoGo an der Schwerinstraße gemanagt hatte.

Wir lernten uns kennen und hörten ihre Lebensgeschichte. Eine von der erschütternden Sorte. Denn Bea war krank, schwer krank. Bei ihr war Jahre zuvor Osteomyelofibrose diagnostiziert worden. Eine tückische Krankheit, die das Knochenmark angreift und oft tödlich endet. Nicht bei Bea. Nach einer unfassbar harten Zeit in Kliniken und in der Isolation über viele Monate ging es ihr langsam besser. Sie hatte mehrere Schlachten gewonnen, aber noch nicht den Krieg. Aber die Perspektive war gut. Dann jedoch erkrankte auch Peter – und starb im November 2020. Was für ein Schicksal, dachte ich damals. Ich schrieb es auf, und viele Menschen lasen es bei VierNull und nahmen Anteil.

Bea, immer noch nicht ganz gesund, aber auf einem stetig nach oben zeigenden Weg der Besserung, hat sich gerettet, konnte es bei Peter aber nicht. Sie musste ihn beerdigen. Seinerzeit habe ich über sie einen Satz geschrieben, der aus heutiger Sicht geradezu prophetisch klingt: „Es ist die Geschichte der Bea Kallen. Wie sie endet? Sie endet nicht. Sie geht weiter. Und zwar gut.“

So ist es gekommen. Die Geschichte ging weiter, und sogar sehr gut. Denn jetzt hat Bea wieder geheiratet. Siehe oben. Aber wie das halt so ist bei dieser Frau, ist auch dieses neue Kapitel in der Geschichte ihres Lebens – sagen wir: ungewöhnlich.

Denn Schröder (alias Ralf Schäfer) ist keineswegs plötzlich in ihr Leben getreten. Sie kennt ihn schon sehr lange. Er gehörte zum weiteren Freundes- und Stammgästekreis rund um das GoGo an der Schwerinstraße. Zwischen den beiden war von Anfang an viel Sympathie. Die beiden verstanden sich prächtig. Da gab es Schwingungen, die auch andere bemerkten. Vorläufig jedoch blieb es dabei.

Sehr wohl bemerkte sie, wie er versuchte, sich ihr zu nähern, als er sie zum Essen oder zu Konzerten einlud. Aber sie traute sich (womöglich auch ihm) nicht. Noch nicht. Erst vor etwas mehr als einem Jahr, Anfang 2023, wurde daraus mehr. Bei einem Abendessen mit einem gemeinsamen Freund im Gallo Nero in Bilk.

Der schwarze Hahn wurde zum Glücksvogel, und aus Bea und Schröder ein Paar. Wie das so ist, wenn eine junge Liebe im vorgerückten Alter klare Verhältnisse schafft, beschlossen auch Bea und Schröder, das zu machen, was man ein bisschen salopp Nägel mit Köpfen nennt: Heiraten. Der Termin wurde bereits vor einem Jahr festgelegt, und zwar auf den 17. Mai 2024.

Und so kam es dann auch.

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