Das Café à GoGo bleibt, die Chefin geht
Mit Bea zu reden ist immer wie eine Achterbahnfahrt. Wir sprechen über Leben und Lieben, über Glück und Unglück, über den Tod und das, was vorher war. Es ist abendfüllend, immer. Wir kennen uns gut, daher bleibe ich beim Vornamen und beim Du.
Klären wir das vorab mal mit den Namen. Weil das ein bisschen kompliziert ist. Bea ist in Düsseldorfs Ausgeh- und Gastronomieszene mit dem Nachnamen Kallen bekanntgeworden. Den hat sie von ihrem früheren Mann Peter, den sie 2011 traf, wenig später heiratete und dessen Tod sie 2020 zur Witwe machte. Sie begleitete den damaligen Inhaber des Café à GoGo über die Zeit seiner Herz- und schließlich Krebserkrankung, obwohl die Beziehung damals schon keine Blumenwiese mehr war.
Nach seinem Tod war sie allein, führte die Bar zu neuer (auch wirtschaftlicher) Blüte. Geholfen habe ihr besonders Robert Rosič von der Brauerei Schlösser, ihm ist sie besonders dankbar, sagt sie. Im Mai 2024 folgte dann eine echte, eine positive Zäsur: Bea heiratete Ralf Schäfer. Der wird von allen, auch von ihr, nur Schröder genannt – und daher heißt Bea Schäfer nun „dem Schröder seine Frau“. Alles klar?
Gesund war sie beim Tod von Peter Kallen selbst schon lange nicht mehr. 2012 wurde bei ihr Osteomyelofibrose diagnostiziert, zur tödlichen Bedrohung wurde die tückische Krankheit, die das Knochenmark angreift, 2015. Ein Überlebenskampf begann. Den gewann sie am Ende, doch die Folgen der Krankheit, der lebensrettenden Stammzellenübertragung wirkten nach. Und sie tun es noch. Im vergangenen Jahr hatte Bea eine schwere Lungenentzündung und dreimal Gürtelrose. Eine für jeden heftige Bilanz. Ihr Immunsystem ist am Boden, an sich kleine Infekte werden zum hohen Risiko. Kurz: Es geht ihr nicht gut, sie hat das einmal „mir geht es stabil schlecht“ genannt. Dennoch hat sie in den letzten Jahren seit Peter Kallens Tod weitergearbeitet, das GoGo wieder nach vorne gebracht und wurde zur Seele der Bar.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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