Flossis weg
Hier sei noch mal die bisweilen als platt empfundene Frage erlaubt: Sind diese Figuren Kunst, oder können sie weg? Dass sie schnell liebevoll verniedlichend Flossis genannt wurden, spricht eher nicht für den einen hohen Anspruch.
Die Vorgeschichte: Kurz vor der Jahrtausendwende, in den Jahren 1989/1999 tauchten sie erstmals auf, und zwar an der Außenwand des NRW-Forums neben der Tonhalle. Rosalie, so der Namen der hinter den Objekten steckenden Künstlerin, schuf dort das, was man eine Installation nennt. Auf 535 Quadratmetern Fläche installierte sie ihre Werke, jede Skulptur 3,5 mal 2,9 Meter groß, insgesamt 31 Stück dieser bunten Figuren. Sie schienen an der Wand zu kleben wie der legendäre Spiderman und nach oben zu klettern, sich festkrallend, mit großen – ja, was eigentlich? Krallen, Pfoten, Flossen? Eher letzteres, wie ein Mittelding zwischen dem, was Enten oder Fische vorwärtsbewegt. Und zack, war der Namen in der Welt: Flossis. Aber auch der Streit. Die etablierte, elitäre Kunstszene rümpfte die Nase. Gut erinnere ich mit an ein Gespräch mit der Mäzenin und international anerkannten Kunstexpertin Gabriele Henkel (gestorben 2017), die das Werk grässlich fand, auf keinen Fall für ernsthafte Kunst hielt und sich wünschte, es würde alsbald verschwinden.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
Unser Journalismus ist werbefrei und unabhängig, deshalb können wir ihn nicht kostenlos anbieten. Sichern Sie sich unbegrenzten Zugang mit unserem Start-Abo: die ersten sechs Monate für insgesamt 1 Euro. Danach kostet das Abo 8 Euro monatlich. Es ist jederzeit kündbar. Alternativ können Sie unsere Artikel auch einzeln kaufen.
Schon Mitglied, Freundin/Freund oder Förderin/Förderer?