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Fortuna-Büdchen: Betreiber sollen raus, wollen aber kämpfen

Seit 18 Jahren ist die Familie Meffe im Kiosk am Rhein im Einsatz und hat ihm zu seinem legendären Ruf verholfen. Zum 31. Dezember aber droht das Ende. Ich war vor Ort und habe mit Antonio und Nino Meffe über die Lage und mögliche Perspektiven gesprochen.
Veröffentlicht am 8. Oktober 2024
Fortuna-Büdchen am Rheinufer in Düsseldorf
Das Fortuna-Büdchen hat zwei Fenster, eines für den Bar-Verkauf, am anderen zahlt man mit Biermarken. Das Foto hat Andreas Endermann im Sommer 2019 gemacht.

Man muss nicht lange bei Antonio Meffe am Fortuna-Büdchen stehen, um zu begreifen, was es ausmacht. „Schlüssel?“, fragte er den Mann hinter dem Fenster. Der nickt. „Krombacher?“, sagt er zu einer Frau an der anderen Öffnung. Auch sie bestätigt. „Apfel, Holunder oder Zitrone?“, will er von einem Mann wissen, der offensichtlich regelmäßig Limonade bestellt. Antonio Meffe weiß bei den meisten Kunden, was sie gerne trinken. „Das erleichtert die Arbeit ungemein“, sagt er.

Wenn die Gäste ihn allerdings auf den Facebook-Beitrag des Fortuna-Büdchens ansprechen, reagiert er zurückhaltend. „Die Anteilnahme ist schön, aber ich möchte nicht darüber sprechen. Das Ganze ist schon traurig genug.“ Antonio Meffe, seinen Brüdern Nino und Pietro und damit dem Fortuna-Büdchen in seiner jetzigen Form droht das Aus. Schon im Juni sind sie darüber informiert worden, am Dienstag (8. Oktober) machten sie dies auf Facebook öffentlich. Ob der Vertrag gekündigt wurde oder nach einer Frist nun ausläuft, blieb dabei offen.

Eigentümer des Grundstücks ist die Stadt. Sie hat es an eine Privatperson verpachtet, der die Immobile darauf gehört. Die Privatperson wiederum hat die Immobilie an die Meffe-Brüder verpachtet. Eine offizielle Begründung für das baldige Vertragsende gibt es nicht. Es gibt wohl schon einen Nachfolger und vermutlich einen, der mehr bezahlt. „Ich habe gesagt, wenn es um Geld geht, können wir reden. Aber da war es anscheinend schon zu spät“, sagt Antonio Meffe. Die Betreiber wollen sich juristisch wehren, in den nächsten Tagen sollen sie Nachricht bekommen, wie ihre Chancen stehen.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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