Gastro-Tipp: In der Weingarage stehen keine Autos
Zuerst muss der Name erklärt werden – Weingarage. Alles begann in der privaten Garage von Nicole Schloemer und Holger Blomeier. Dort gab es Wein, ein bisschen was zu essen, es war eher die Nebenbeschäftigung mit einer Sache, von der die beiden viel halten: dem Produkt aus weißen oder roten Trauben, aus Italien, Frankreich oder Deutschland und anderen Ländern.
Irgendwann wurde die Garage zu klein, also suchte das Paar etwas Neues. Gefunden haben sie einen Laden an der Stockumer Kirchstraße. Schräg gegenüber liegt das Fortuna-Lokal Kastanie, die Messe ist nur ein paar hundert Meter entfernt. Da der Namen gelernt war, blieb er – auch wenn nichts mehr an den einstigen Raum für Autos am früheren Standort erinnert.
Der Stil
Eingerichtet ist der Betrieb ohne jeden Schnickschnack: Vorne ein paar Stühle und Hocker mit kleinen Tischen, im hinteren Raum können die Gäste an einem Hochtisch Platz nehmen. Prägend sind die Regale voller voller Flaschen. Dort steht, was internationale Winzer produzieren. Es wird verkauft oder direkt getrunken. Man merkt: Hier hat sich jemand einen Traum erfüllt und geht gastronomisch einen eigenen Weg. Für Branchen-Insider womöglich Anlass zum Kopfschütteln, aber für die Gäste und die beiden Inhaber offenbar ein Ort zum Wohlfühlen. Bei schönem Wetter auch draußen vor der Tür.
Die Karte
Klein. In der Wein-Garage hat man eine überschaubare Auswahl an einfachen Gerichten. Käseplatte, Pasta, Eintopf – mehr nicht. Das Angebot wechselt wöchentlich, bestimmte Gerichte gibt es tageweise, andere sind immer zu haben. Wer hingehen will, sollte sich vorher informieren, was gerade angeboten wird. Salopp gesagt: Gegessen wird, was auf den Tisch kommt. Übrigens sind die Portionen nichts für den kleinen Hunger, sondern großzügig.
Das Essen
Einfach, aber gekonnt. Als ich dort war, gab’s Pasta. Ich hatte die Wahl zwischen Pesto und einer Soße mit Salsiccia. Da ich diesen italienischen Bratwürsten noch nie widerstehen konnte, nahm ich diese. Sie prägten in kleinen Stücken die Soße. Ein feiner, dezenter Geschmack von Fenchel zeigte, dass da ein Kenner dieser vor allem in der Toskana beliebten Spezialität am Werk war.
Nicole Schloemer und Holger Blomeier kochen im Wechsel. Das Gericht ist vorbereitet. Wenn ein Gast es bestellt, wird es auf- oder angewärmt und serviert. Daher sind auch nur deftige Speisen im Angebot, denen dieser Vorgang nicht schadet, sondern den Geschmack sogar noch intensiviert.
Der Service
Sehr persönlich. Inhaberin Nicole Schloemer kümmert sich selbst um die Gäste. Viele kennt sie, weil die Weingarage auch ein Treff für Nachbarn ist. Die bringen schon mal ihre Hunde mit.
Die Inhaber
Sie betreiben die Weingarage sozusagen nebenbei: Nicole Schloemer arbeitet hauptberuflich in einer Marketing-Agentur, Holger Blomeier führt einen Supermarkt in Pulheim bei Köln. Deshalb hat ihr Lokal auch so ungewöhnliche Öffnungszeiten.
Die Preise
Der Käseteller für 15 Euro ist großzügig bestückt, die Pasta (Ragù oder Pesto) wird für 10 bis 12,50 Euro angeboten. Die Nudeln sind immer frisch, nie aus der Tüte. Mehr finden Sie auf der Wochenkarte. Dort sieht man auch, wie die Weine oder Champagner offen oder in Flaschen berechnet werden.
Fazit
Essen, Wein, Champagner, kein Gedöns, angenehm kommunikativ – hingehen!
Adresse und Öffnungszeiten
Adresse: Weingarage, Stockumer Kirchstraße 17, Telefon 0173 1870149, Internetseite: www.weingarage.com, E-Mail: [email protected]
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 16 bis 20 Uhr, Samstag 11 bis 16 Uhr