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Jan Böhmermann überrascht Düsseldorfer – wegen Leberwurst und Lenkrädern

In „Lass Dich überwachen“ nimmt der Moderator Spuren, die man im Internet hinterlässt, und macht daraus Nummern für die Show. Für DEG-Sprecher Frieder Feldmann endete dies mit mehreren seiner Helden und im goldenen Konfettiregen.
Veröffentlicht am 25. Juli 2024
Lass Dich überwachen
Ausschnitt aus "Lass Dich überwachen": DEG-Pressesprecher Frieder Feldmann (links) und Moderator Jan Böhmermann. Foto: ZDF/Lennart Speer

Frieder Feldmann hat Pucks und Maskottchen der DEG ins All geschossen. Er hat mit den Toten Hosen heimlich das Logo des Eishockey-Klubs auf das Dach des Mannschaftsbusses der Kölner Haie geklebt. Und er hat irgendwo auf dem Trainingsgelände des Rivalen eine Zeitkapsel mit diversen Düsseldorfer Utensilien vergraben und mit dem „Fluch der zahnlosen Haie“ versehen. Kurz: Der Mann hat durchaus ein erweitertes Vorstellungsvermögen. Trotzdem hatte der DEG-Pressesprecher des Vereins keine Ahnung, was man alles über ihn herausfinden und zu seiner Freude anstellen kann.

Den Part haben Jan Böhmermann und sein Team der Sendung „Lass Dich überwachen“ übernommen. Für die Show nehmen sie Texte, Fotos und Videos, die jemand irgendwann mal ins Internet gestellt hat. Das ist eine eindrucksvolle Demonstration, wie lasch die meisten von uns mit Informationen und Daten umgehen. Die Macher:innen der Show verzichten aber auf Zeigefinger und Fremdschäm-Momente. Vielmehr entwickeln sie ein bemerkenswertes Gefühl dafür, was die Menschen zu diesen Postings gebracht hat und womit man ihnen eine Freude machen kann.

Frieder Feldmann hätte seinen großen Moment beinah verpasst. Nachdem er mit seiner Freundin Karten für eine Böhmermann-Show gekauft hatte, erreichten ihn gleich zwei DEG-Termine, die er nicht absagen konnte. Deshalb gab er die Karten zurück. Seine Freundin bekam daraufhin eine Mail, das dürfe auf keinen Fall passieren. Frieder müsse unbedingt in die Show kommen.

Deshalb wurden mehrere Leute eingeweiht und halfen mit, etwa Frieders Chef und die Familie. Es passierten eine Menge seltsame Dinge, die sich der Überraschte aber erst im Laufe der Show erklären konnte. Die Kinder hatten zum Beispiel auch „Glück“ und bekamen Karten für die Aufzeichnung. Die Tochter schickte ihren Vater zum Friseur, obwohl sie es hasst, wenn er die Haare frisch geschnitten hat. Und der Sohn bot ihm erstmals im Leben eine Gesichtscreme an.

Dennoch ahnt Frieder Feldmann immer noch nichts, als sie schließlich alle im Studio sitzen. Moderator Jan Böhmermann sagt am Anfang der Show, jeder der rund 200 Zuschauer:innen könnte heute drankommen. Der Düsseldorfer überlegt kurz, was er im Internet veröffentlicht hat, das in Betracht käme. Da er privat eher zurückhaltend postet, fällt ihm nur eine Sache ein. In seinem Instagram-Profil steht nicht „Pressesprecher der DEG“, sondern „drittbester weltweiter Leberwurstbrotmacher“. Das reicht maximal für 30 Sekunden, denkt Frieder.

So ähnlich kommt es auch. Jan Böhmermann spricht ihn im Publikum an und interviewt ihn kurz. Er erfährt, wie man so ein richtig gutes Leberwurstbrot macht („Ganz viel Liebe und Hingabe“), warum Frieder bald aufsteigen könnte (einem der besseren Stullenschmierer geht es nicht gut) und dass es eine nun nicht mehr geheime Gilde der Leberwurstbrotmacher gibt. Nach etwas mehr als einer Minute wendet sich der Moderator dem nächsten Thema zu. Freundin und Familie sind enttäuscht. Dafür der ganze Aufwand?

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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