Männer, die auf Schaukeln müssen
Arbeiten auf dem Spielplatz ist eine ernste Angelegenheit. Sand heißt hier Fallschutz. Jeden Zentimeter regelt eine DIN-Norm. Und fragt man Spielplatzwart Patrick Pitzer, ob er denn bei der Arbeit auch die Rutsche hinunterrutsche, antwortet er trocken: „Muss ich ja.“
Jeden Tag sind er und sein Kollege auf den Spielplätzen in Oberbilk, Flingern-Süd, Wersten und Eller unterwegs. An diesem Tag ist am Vormittag der Spielplatz Volksgarten/Emmastraße an der Reihe. Patrick Pitzer und Alfred Zang fangen mit der Hälfte links vom Klohäuschen an und kümmern sich zuerst um den Müll, das größte Problem auf den Spielplätzen. Sie schauen sich um – „visuelle Kontrolle“. Dann teilen sie sich auf. Zang beginnt zu kehren. Über einen Tag verteilt sich viel Sand auf dem Gehweg. Wenn es so trocken ist wie die Tage zuvor, ist es umso mehr. Er fegt den Sand zurück in die Spielgrube. Sonst: Ausrutsch-Gefahr.
Patrick Pitzer geht über den Spielplatz und fährt mit seiner Hand über die Spielgeräte. Er tastet die Oberflächen der Holzpfähle des Piratenschiffs ab, greift die Kette eines kleinen Seilzugs und rüttelt. Beim Entlanggehen bleibt seine Hand auf den Seilen, die einen Schiffs-Teil mit dem anderen verbinden und er fühlt auch hier. Was seine Hand sucht, sind spitze oder scharfe Stellen, die aus dem Seil oder am Holz hervorstehen. Besser er bleibe mit seinen Handschuhen daran hängen als die Kinder.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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