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Neuer Kunstpalast Düsseldorf: Rubens in der Toniebox

Das Museum im Ehrenhof-Ensemble wurde in großen Teilen über drei Jahre umgebaut. Nun ist es fertig – und lädt zu einer All-inclusive-Reise durch die Werke mehrerer Jahrhunderte. Hier Creamcheese, dort Clarenbach, hier Rodin, dort Gursky: Mehr Kontrast geht nicht.
Von Hans Onkelbach (Text)
und Andreas Endermann (Foto)
Veröffentlicht am 17. November 2023
Der Neue Kunstpalast
So sah es aus, das Creamcheese in den 1960er Jahren. Die legendäre Bar, von Künstlern gestaltet. Im Kunstpalast wurde sie nachgebaut, einige Teile sind noch Originale von damals. Bald wird man an der Bar wie damals sein Bier oder einen Wein trinken können.

Willkommen in diesem dreidimensionalen Wimmelbild. Sie gucken nicht nur drauf, Sie sind mitten drin. Also: Gehen Sie spazieren mit Füßen und Augen! Zeit werden Sie brauchen, viel Zeit. Und gute Schuhe. Immerhin geht es um die Kunst und das Design aus elf Jahrhunderten und aus vielen Ländern. Die 800 Exponate schlagen auf 5000 Quadratmetern den Bogen über die Epochen und zeigen uns Staunenden, wie die Dinge sich entwickelt haben. Oder auch nicht. Oder parallel, oder ähnlich, oder auch gar nicht.

Irgendwann beim Rundgang fragt man sich: Wo sind sie all die Jahre gewesen, diese Schätze? Manches hat man früher gesehen, klar – ein Rubens („Die Himmelfahrt Mariens“) war immer unübersehbar. Aber nun ist der Blick auf das Meisterwerk ein neuer, denn das monumentale Gemälde wird uns gegenüber dem modernen Stück „Erdtuch“ (aus abertausenden Kronkorken) des ghanaischen Künstlers El Anatsui hängend präsentiert. Dieses Duo will betrachtet sein. Über 400 Jahre liegen zwischen den Werken, und in dieser Zeit ist – locker gesagt – eine Menge passiert. Auch in der Kunst. Der Betrachter ist also auf einer reich illustrierten, endlosen Zeitachse unterwegs. Spätestens in diesem riesigen hohen Raum mit einer frei schwingenden Treppe nach oben ist das erste „Wow“ fällig.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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