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Gerresheim: Plötzlich spricht alles für die Unterführung

Die Diskussion um die Verbindung der beiden Hälften des Stadtteils verändert sich gerade. Der Tunnel, den Oberbürgermeister Stephan Keller vor zwei Jahren noch gestoppt hatte, ist wieder wahrscheinlich. Ich nenne die Gründe dafür.
Veröffentlicht am 22. Oktober 2024
Bahnhof in Düsseldorf Gerresheim
So sieht die Unterführung am Bahnhof in Gerresheim im Moment aus. Die neue Röhre würde wenige Meter entfernt entstehen.

Düsseldorfs Politikerinnen und Politiker wollten in nächster Zeit vor allem über den städtischen Haushalt sprechen. Die Gremiensitzungen im Herbst sind traditionell von Etatberatungen geprägt. An mindestens einer Stelle wird es aber einen in anderer Hinsicht wegweisenden Beschluss geben. Am 21. November entscheidet der Rat, wie der nördliche und der südliche Teil Gerresheims verbunden werden. Lange sah es so aus, als werde dies durch eine Fußgänger- und Radbrücke über die Bahnschienen erfolgen. Plötzlich aber ist die bevorzugte Variante der Bürgerinnen und Bürger, eine breite Unterführung, wieder Favorit.

Was bisher geschah
Die heutige Unterführung am S-Bahnhof könnte im Lexikon problemlos neben dem Begriff Angst-Raum stehen. Und auf den Artikel zu Schmuddelecke verweisen. Die Mischung aus Uringeruch, Schmierereien und kaputter Beleuchtung erschreckt sogar hartgesottene Nutzer von Deutsche-Bahn-Stationen.

Deshalb steht schon lange fest, dass hier etwas geschehen muss. Das gilt erst recht, weil es über eine lange Strecke die einzige Stelle ist, an der Gerresheimer von Nord nach Süd oder Süd nach Nord kommen. Der Planungswettbewerb zu dieser Frage ist inzwischen 14 Jahre alt. Dessen Ergebnis war damals eine neue Röhre direkt neben der alten. Sie sollte neun statt zweieinhalb Meter breit und über Rampen erreichbar sein.

Am 8. September 2022 schienen alle Hoffnungen auf diese Lösung dahin. Oberbürgermeister Stephan Keller stellte an diesem Tag seinen Entwurf für den städtischen Haushalt 2023 vor. Da die finanzielle Perspektive zu diesem Zeitpunkt schlecht war, kündigte der Rathauschef in seiner Rede Kürzungen an – unter anderem so: „Wir werden keine 40 Millionen Euro für eine Unterführung am Gerresheimer Bahnhof ausgeben können. Ich weiß, dass dies zu Unmut im Düsseldorfer Osten geführt hat. Aber wir müssen gemeinsam nach günstigeren Lösungen suchen.“

Die Verkehrsverwaltung prüfte seitdem, ob oder wie man sparen kann und welche Varianten in Betracht kommen. Anfang Oktober hat sie in der für Gerresheim zuständigen Bezirksvertretung 7 die Optionen vorgestellt. Mit dabei war auch wieder die Unterführung. Deshalb habe ich den Eindruck, dass der Tunnel nun doch kommt. Dafür sprechen aus meiner Sicht die folgenden fünf Punkte:

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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