So funktioniert der Klimaschutz von Unternehmen praktisch
Düsseldorf möchte bis 2035 klimaneutral sein. Es weiß aber nicht, wo es steht – und folglich auch nicht, wie nah oder fern es diesem Ziel ist. Das war im Sommer die für mich frustrierende Erkenntnis, nachdem die Mitglieder des hiesigen Klimapakts zusammengekommen waren. Die Stadt hat bisher kein Instrument, um zu messen oder auch nur zu schätzen, wie sich die CO2-Emissionen entwickeln. Politisch beschlossen ist das Tool, ausgeschrieben bis jetzt noch nicht.
Das Problem liegt nicht bei den Unternehmen. Alle Vertreterinnen und Vertreter bestätigten mir, dass der erste Schritt zu echter Nachhaltigkeit ein Überblick über den Ausgangsstand ist und dass sie diesen Schritt gemacht haben. Auf der Basis dessen wurden Pläne und (Fortschritts-)Berichte entwickelt, mittlerweile können diese börsenrelevant sein. Deshalb sammeln die Firmen Daten und haben Programme entwickelt oder gekauft, die diese sinnhaft aufbereiten. Die Betroffenen können zum Teil tagesaktuell und für jeden einzelnen Standort weltweit Ausstöße und Energieverbrauch sehen. Ohne Transparenz keine Effizienz, lautet der gängige Satz dazu.
Gemessen wird dies in so genannten CO2-Äquivalenten. Es ist nicht ausschließlich Kohlendioxid, das dem Klima schadet, es sind auch andere Treibhausgase. Um dies vernünftig vergleichen zu können, werden die anderen Emissionen in die entsprechende Menge CO2 umgerechnet. So kann man mit einem einzigen Wert arbeiten.
Noch ein Punkt, den man vorher kennen sollte: Klimaneutral heißt nicht, dass ein Unternehmen oder eine Kommune keine schädlichen Emissionen mehr ausstößt. Vielmehr hat man den Ausstoß so verringert, dass der Rest kompensiert werden kann. Das geschieht zum Beispiel, indem man Geld an Klimaschutzprojekte zahlt. Für die Stadt Düsseldorf etwa ist klimaneutral gleichbedeutend mit einem Ausstoß von zwei Tonnen CO2 pro Kopf.
Um besser zu verstehen, was Düsseldorfer Unternehmen für dieses Ziel tun, was wirkt und was nicht, habe ich Mitglieder des Klimapakts besucht und gesprochen. Die folgenden Ansätze haben ich dabei kennengelernt:
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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