Zu Fuß oder mit dem Rad wird’s eng am Ratinger Tor

Der Architekt Adolph von Vagedes baute das Ratinger Tor zwischen 1811 und 1815, da fuhren noch Pferdefuhrwerke durch die Stadt. Es ist, sinnbildlich, der Rest der alten Stadtbefestigung und heute eines der berühmtesten Merkmale Düsseldorfs. Die beiden Tempelchen mit ihren dorischen Säulen sehen irgendwie aus der Zeit gefallen aus. In dem einen hat der Heimatverein Düsseldorfer Jonges seine „gute Stube“, im anderen befindet sich eine Wohnung, in der früher der Rektor der Kunstakademie, Markus Lüpertz, lebte.
In dieser Geschichte geht es um die Stelle vor dem Teil des Tors, das die Jonges gemietet haben. Der Durchgang ist ein Ärgernis, es ist zu schmal an dieser Stelle. Wer aus dem Hofgarten kommt und zu Fuß oder mit Rad daran vorbei zur Altstadt oder Richtung Heinrich-Heine-Allee und Kö möchte, der erlebt das Problem: Der Weg ist schmal, links die Fahrbahn, rechts, eine Stufe höher, ein überdachter Säulengang. Auch der ist keinesfalls geräumig, aber immerhin begehbar.
Dennoch: Komfortabel und sicher ist diese Passage nicht. Zuletzt waren auch noch Warnbaken über viele Tage aufgestellt, die den ohnehin knappen Platz weiter verkleinerten. Auf meine Anfrage bei der Stadt nach diesen Schildern kam diese Antwort: „Das im Bereich Ratinger-Tor bereitgestellte Sperrmaterial wird für polizeiliche Vorkehrungen zur Verkehrslenkung an der Heinrich-Heine-Allee verwendet. Um einen effektiven Einsatz zu ermöglichen, muss es in der Nähe des geplanten Einsatzstandortes verbleiben. Die Landeshauptstadt wird jedoch die Lagerung des Materials anpassen.“ Letzteres passierte tatsächlich: Noch am Montag wurden sie entfernt. Einen Nutzen hatten die Schilder allerdings: Sie haben das Problem an dieser Stelle nochmals verdeutlicht.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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