Der Uerige hat eine neue Leitung
Wenn’s ums Bier geht, wird es emotional – vor allem in den Hausbrauereien. In Treue fest verbunden steht der Stammgast zu seinem Haus, ist mit seiner Marke eine Art Bund fürs Leben eingegangen. Entsprechend empfindlich reagiert man da auf vermeintlich tiefgreifende Änderungen.
So wie jetzt im Uerige. Als der Düsseldorfer Express vor ein paar Wochen als erster berichtete, die Brauerei wolle künftig auf Holzfässer verzichten, schäumte der Protest hoch in den Kommentarspalten verschiedener Portale. Um im Bild der Ehe zu bleiben: Einige gar nicht mehr fröhliche Zecher drohten mit Scheidung und Liebesentzug, einige waren empört, etliche irritiert. Dabei ist der Zwist im Grunde keiner, sondern nur ein großes Missverständnis.
Was ist passiert? Tatsächlich werden im Uerige die Produktionsabläufe an einer grundlegenden Stelle geändert – wohlgemerkt: die Abläufe, nicht die grundsätzliche Machart oder gar Rezeptur des Bieres. Neu ist: Anders als bisher wird das Gebräu am Ende der Herstellung nicht mehr aus riesigen Stahltanks in hunderte von Fässern aus Eichenholz umgefüllt, sondern geht nun als fertiges Produkt in drei neue Behältnisse, ebenfalls aus Stahl, und von dort zu den hauseigenen Zapfanlagen. Mit anderen Worten: Es entfällt der Zwischenschritt über die Holzfässer. Das hat mehrere Gründe.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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