fbpx

Diese Erfahrungen machen zwei Düsseldorfer Firmen mit der Vier-Tage-Woche

Auch in der Landeshauptstadt stellen sich Unternehmen auf eine sich verändernde Arbeitswelt und neue Prioritäten der Beschäftigten ein – zum Beispiel mit der Einführung der Vier-Tage-Woche. Wie funktioniert das und was haben die Betriebe davon? Ein Besuch in einem Hotel und einer Werbeagentur.
Veröffentlicht am 21. März 2023
25 Hours Hotel Düsseldorf
Das 25hours-Hotel an der Toulouser Allee hat seinen 90 Mitarbeitenden angeboten, zwischen Vier- und Fünf-Tage-Woche zu wählen. Eine klare Mehrheit hat sich für vier Tage entschieden. Foto: Andreas Endermann

Der Start ging ziemlich in die Hose. Daran kann sich Nadja Amireh noch gut erinnern. Über Weihnachten 2021 hatte sie Erfahrungsberichte über die Vier-Tage-Woche in Island gelesen. Das gefiel ihr. Zwischen den Jahren reifte in ihr die Idee, das in ihrer Agentur Wake Up Communications ausprobieren zu wollen. Als sie den Mitarbeiter:innen im neuen Jahr in einer Zoom-Konferenz ihre Pläne präsentierte, die Vier-Tage-Woche testen zu wollen, blickte sie in fragende ernste Gesichter. Von Begeisterung keine Spur. Was stimmt denn mit denen nicht? Verstehen die nicht, dass ich denen etwas schenken will? Das schoss ihr durch den Kopf. Amireh war gekränkt. Den tosenden Jubel, den sie erwartet hatte, gab es nicht.

Heute schaut die Geschäftsführerin und Inhaberin amüsiert auf diesen Moment zurück. Ihre Mitarbeiter:innen wurden damals überrascht und mussten die Nachricht erst einmal sacken lassen. Nach ein paar Tagen sei die Resonanz deutlich positiver gewesen. Kurze Zeit später fiel die Entscheidung: Die Vier-Tage-Woche soll der Standard werden in der Agentur an der Flügelstraße in Oberbilk, die PR und Social Media macht und unter anderem die Messe Düsseldorf, Henkel und Evonik zu ihren Kunden zählt.

Geplant ist ein stufiger Prozess: Im März 2022 startete die Test-, im Herbst die Übergangphase. Seitdem haben die Mitarbeiter:innen jeden zweiten Freitag frei, an den beiden anderen arbeiten sie im Wechsel bis mittags. Bei ein bis zwei aktuellen Projekten ist freitags zumindest ein Check der Social-Media-Accounts notwendig. Möglichst zeitnah will Amireh vollständig in den Vier-Tage-Modus wechseln. Ihre Mitarbeiter gewinnen viel in der neuen Struktur: Nach dem vollständigen Wegfall des Freitags haben sie weniger Wochenarbeitszeit bei weiterhin meist täglich acht Stunden, ein verlängertes Wochenende – und das bei vollem Urlaub und gleichem Gehalt.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

Unser Journalismus ist werbefrei und unabhängig, deshalb können wir ihn nicht kostenlos anbieten. Sichern Sie sich unbegrenzten Zugang mit unserem Start-Abo: die ersten sechs Monate für insgesamt 1 Euro. Danach kostet das Abo 8 Euro monatlich. Es ist jederzeit kündbar. Alternativ können Sie unsere Artikel auch einzeln kaufen.

Start-Abo: 6 Monate für 1 Euro

Artikel einzeln kaufen

Schon Mitglied, Freundin/Freund oder Förderin/Förderer?

Hier einloggen


Lust auf weitere Geschichten?