Düsseldorf plant eine Rüstungsmesse

In den nächsten Tagen wird die Messe Düsseldorf eine besondere Mitteilung veröffentlichen: Sie arbeitet an einer Veranstaltung für Wehrtechnik im weitesten Sinne. Es wird eine Verkaufsschau, auf der sich Waffen-Hersteller und deren Zulieferer sowie potenzielle Kunden aus den Regierungen der ganzen Welt treffen. Solche Präsentationen gibt es in Paris (Eurosatory) und London (Defence & Security Equipment International), dort finden sie alle zwei Jahre statt. Die ebenfalls als Vorbild betrachtete International Defence Exhibition & Conference (Idex) in Abu Dhabi, 1993 gegründet, gilt als die größte ihrer Art. Dass es diese Pläne gibt, hat Wolfram Diener, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe, bei der Talkveranstaltung „Kaffee-Klatsch“ im Gespräch mit Moderator Heribert Klein erwähnt.
Es war das zweite Mal, dass die Idee zur Sprache kam. Bei der Bilanz-Pressekonferenz am 22. Januar, als er die neue Messe Xponential vorstellte, machte Diener ebenfalls eine Andeutung. Auf dieser neuen Schau, die im Februar in Düsseldorf stattfand, ging es um Robotik und autonom agierende Systeme. Hauptaussteller war Rheinmetall, einer der größten Anbieter von Wehrtechnik weltweit. Auf der Xponential war jede Form von Angeboten mit Waffen ausgeschlossen. Aus politischen Gründen, wie Diener sagte. Der Aufsichtsrat der Messe, unter anderem besetzt mit Vertretern des Stadtrats, hätte Nein zur Wehrtechnik gesagt.
Der Messe-Chef bedauerte diese Entscheidung. Man wolle Geschäfte machen, und daher müsse man auch diesen Bereich abdecken. Ein weiterer Kenner der Angebote auf der Xponential sagte, es seien dennoch eine Reihe von so genannten Komponenten gezeigt worden, die man sowohl zu zivilen als auch zu militärischen Zwecke einsetzen könnte. Wegen dieser engen technischen Vernetzung war Wehrtechnik also trotz des Verbots zu sehen. Insofern kann man die Xponential als logischen Vorläufer der neuen Schau sehen.
Oberbürgermeister Stephan Keller sagt Ja
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
Unser Journalismus ist werbefrei und unabhängig, deshalb können wir ihn nicht kostenlos anbieten. Sichern Sie sich unbegrenzten Zugang mit unserem Start-Abo: die ersten sechs Monate für insgesamt 1 Euro. Danach kostet das Abo 10 Euro monatlich. Es ist jederzeit kündbar. Alternativ können Sie unsere Artikel auch einzeln kaufen.
Schon Mitglied, Freundin/Freund oder Förderin/Förderer?