Günstiges Hotel in der Nähe der Kö startet am 1. Oktober
Für Werbemails, in denen Hotelzimmer in Düsseldorf angeboten werden, bin ich eigentlich der falsche Adressat. In diesem Fall war meine Neugier zum Glück schneller als der Finger, der schon Richtung Entfernen-Taste unterwegs war. Der Absender kündigte an, dass bald ganz nah an der Kö ein neues Hotel eröffnet. Und da er das englische Wort für Wolke im Namen trug, vermutete ich, dass es Zimmer auch deutlich oberhalb des Erdgeschosses gibt.
„The Cloud One“ heißt das Hotel, in dem man ab dem 1. Oktober Übernachtungen buchen kann – und das den Markt in der Innenstadt verändert. Bisher prägen Fünf-Sterne-Häuser die Königsallee: der Breidenbacher Hof, das Steigenberger Parkhotel und das Kö59 (früher Interconti). Die Preise dort beginnen meist im mittleren dreistelligen Bereich und gehen auch weit darüber hinaus. Wer normalpreisige Zimmer im Umfeld der Einkaufsmeile sucht, muss dafür in der Regel mindestens bis zum Graf-Adolf-Platz, zur Immermannstraße, zum Wehrhahn oder in eines der kleineren Hotels in der Altstadt.
Der neue Mitstreiter liegt deutlich näher an der Kö. Seine offizielle Adresse lautet Joachim-Erwin-Platz 1. Nach dem früheren Oberbürgermeister wurde nach dessen Tod eine Fläche zwischen Schadowstraße und Kö-Bogen benannt. An der Hausnummer 1 lag lange das wenig ansehnliche Gebäude mit der Aufschrift „Alte Leipziger – Hallesche“. Mittlerweile wurde es abgerissen und durch einen Glasbau ersetzt, der gut zu den edlen Nachbarn passt. In der Fußgängerzone ist der Neubau durch eine Filiale von Douglas zu erkennen.
In den Geschossen darüber startet dann im Herbst „The Cloud One“ und das offenbar mit Preisen, die für die meisten Städtereisenden erschwinglich sind. Geht man aktuell auf die Internetseite, so findet man dort Einzelzimmer für einen Erwachsenen im Oktober, November oder Dezember ab 112 Euro. Wer einen besonderen Ausblick haben möchte, zahlt 142 Euro.
Die Marke „The Cloud One“ gehört zur Unternehmensgruppe Motel One. Diese ist in Düsseldorf bisher so vertreten wie die meisten Ketten: zentral (in diesem Fall an der Immermannstraße in der Nähe des Hauptbahnhofs), aber eben auch ein Stück von der Kö entfernt.
Motel One ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen. So stieg der Umsatz im vergangenen Jahr auf 852 Millionen Euro, 2022 waren es noch 639 Millionen. Die Zahl der Häuser betrug im ersten Quartal dieses Jahres 94, die Gesamtsumme der Zimmer 26.518. Mehr zu den Kennzahlen ist hier zu finden.
Die Strategie dahinter erscheint simpel, funktioniert aber offensichtlich. Der Namen Motel signalisiert, dass man in den Hotels zu relativ kleinen Preisen unterkommt. Die Zimmer kosten selbst am Berliner Hauptbahnhof bisweilen weniger als 100 Euro oder nur wenig darüber. Zugleich macht das Unternehmen den Unterschied zwischen günstig und billig deutlich. Denn trotz der niedrigen Preise habe ich in den Häusern, in denen ich in den vergangenen Jahren übernachtet habe, stets gut geschulte und umsichtige Mitarbeitende erlebt. Von Fachkräftemangel keine erkennbare Spur. Und in der erwähnten Berliner Dependance erfüllt auch die Bar des Hauses die Ansprüche, die man mit guten Hotels verbindet.
Für die neue Marke des Unternehmens ist Düsseldorf nun einer der ersten Standorte. „The Cloud One“ gibt es schon in New York in der Nähe des Finanzdistrikts sowie in Hamburg unweit von Speicherstadt und Hafencity. Bis zum Jahr 2026 soll es 13 Häuser mit dem Namen geben, unter anderem in Berlin, Wien, Brüssel, Lissabon, Chicago und Miami. Die Dachterrasse mit Bar soll an allen Adressen Standard sein. Zudem wirbt die Unternehmensgruppe im neuen Kontext stark mit grünen Attributen: von 100 Prozent Ökostrom über regionales Frühstück und Bio-Weine bis zum nachhaltigen Duschgel.
Dazu passt ein etwas versteckter Hinweis aus der Internetseite des Düsseldorfer „Cloud One“: Es hat keine eigenen Parkplätze. Stattdessen steht auf der Homepage ausführlich erklärt, wie man mit der U-Bahn anreist – und der Hinweis, dass es im direkten Umfeld mehrere Tiefgaragen gibt. Damit hat man sich in der Nachbarschaft zumindest ein paar Freunde gemacht.
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