Kö und Innenstadt: Weniger Autos, mehr Umsatz

Auf alten Fotos von der Bolker- und der Flinger Straße oder anderen Bereichen der Altstadt sind bis weit in die 1970er Jahre Wagen zu sehen. Sie parken am Jan-Wellem-Denkmal vor dem Rathaus, stehen vor den Geschäften und Kneipen. Die klare Botschaft dieser Zeit: Die Stadt gehört dem Auto, Fußgänger oder gar Radfahrende – damals eine belächelte Minderheit – haben buchstäblich Platz zu machen.
Heute ist das nicht mehr vorstellbar. Abgesehen vom Lieferverkehr am frühen Morgen fährt da nichts mehr, was einen Motor hat. Und trotzdem ist alles rund um den Marktplatz voller Menschen. Sie bummeln, kaufen ein, sitzen vor den Kneipen. Wie man sich urbanes Leben halt vorstellt und wie man es mag.
Aber auf der Kö, da will man das nicht. Es soll der Todesstoß der Shopping-Meile sein, heißt es von der Händlerseite. Verbissen wehrt sich die Interessengemeinschaft der Kö-Anlieger gegen die Idee, den Verkehr fernzuhalten. Wer anderer Meinung ist, wird regelrecht mit einem Bannstrahl belegt. Wir bei VierNull haben das selbst erlebt. Immer noch glaubt man den vor vielen Jahren gemachten Spruch des Architekten der Kö-Galerie und der Schadow Arkaden, Walter Brune: „Das Auto ist die beste Einkaufstüte.“ Geld bringt danach nur der, der möglichst dicht an die Läden heranfahren kann. Und zwar mit dem eigenen Pkw. Dass sich da eine neue Denke entwickelt hat und man inzwischen Mobilität anders definiert, ist in diesen Kreisen noch nicht angekommen.
Ein Kompromissvorschlag
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
Unser Journalismus ist werbefrei und unabhängig, deshalb können wir ihn nicht kostenlos anbieten. Sichern Sie sich unbegrenzten Zugang mit unserem Start-Abo: die ersten sechs Monate für insgesamt 1 Euro. Danach kostet das Abo 10 Euro monatlich. Es ist jederzeit kündbar. Alternativ können Sie unsere Artikel auch einzeln kaufen.
Schon Mitglied, Freundin/Freund oder Förderin/Förderer?