Mutterschaft: Geht das auch cooler?
„Sportkurs für junge Mütter Düsseldorf“, diese Begriffe gab Cornelia Dingendorf 2014 in als Such-Anfrage ein. Keine Treffer. Es wunderte sie nicht einmal. Ihr Sohn war gerade geboren, und auch wenn alles neu und spannend war, fiel ihr immer öfter auf, dass das Thema Geburt noch nicht ganz im Heute angekommen war. „Es erschien mir alles etwas altmodisch und wenig lifestylig“, sagt sie. Und so beginnt Dingendorfs Weg in die Selbstständigkeit wie bei vielen erfolgreichen Unternehmen mit einer erfolglosen Google-Recherche. 2015, nur ein Jahr nach der Geburt ihres Sohns, eröffnete sie Youpila – das Fitnessstudio, das sie sich als junge Mutter vorgestellt hatte.
„Female Fitness“ lautet das Konzept, mit dem sie heute immer noch erfolgreich ist. Da das Patriarchat der Dinge auch vor Fitnessstudios nicht Halt gemacht hat, sind die Kurse bei Youpila auf den weiblichen Körper spezialisiert. Dass Frauen anders trainieren sollten als Männer, liegt unter anderem an den Hormonen in der Phase vor und nach der Geburt, aber auch am Körperbau. „Die meisten Frauenkörper sprechen zum Beispiel besser auf stetige, sich wiederholende Bewegungen an als auf kraftintensives Gewichtestemmen“, sagt Dingendorf.
Bei Youpila gibt es Frauen-Sportarten, die es selten auf die Trainingspläne konventioneller Fitnessstudios schaffen: Aerial Yoga, Pilates und Barre, eine Art Ballett-Workout. Das Training an der Stange ist bei Frauen besonders beliebt, weil es „lange, schlanke Muskeln schafft“ und die Haltung aufrecht macht. Die Sportart ist in den vergangenen Jahren sehr trendy geworden, doch als Dingendorf ihr erstes Studio eröffnete, gab es nur in den großen Städten Deutschlands vereinzelte Barre-Kurse. „Wir haben einen Hype ausgelöst“, sagt Dingendorf, die innerhalb von zwei Jahren vier weitere Studios eröffnete, noch eines in Düsseldorf, eines in Berlin und eines in Hamburg.
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