Normale Fahrräder sind vom Aussterben bedroht
Es riecht vertraut, so wie es in Fahrradläden immer schon gerochen hat. Das geht mir durch den Kopf, als ich Hildens größtes Fahrradgeschäft, 2Rad Lampenscherf, betrete. Aber irgendwas ist anders. Ob im Schaufenster oder im Laden: Ich sehe fast nur E-Bikes. Ein halbes Jahr habe ich es schon vor mir hergeschoben, aber nun brauche ich wirklich ein neues Fahrrad. Ich will – das steht immerhin schon fest – wieder ein normales, kein elektrisches. Wo stehen denn die normalen Trekkingräder, frage ich. Händler Christian Groterath zeigt in eine Ecke des Ladens, wo vielleicht sechs, sieben Räder stehen. Es sind die letzten Reste.
Groterath erklärt mir, warum. Vor ein paar Monaten hat er entschieden, komplett auf E-Bikes umzustellen. Der Anteil normaler Räder an den Verkäufen sei drastisch eingebrochen, er liege nur noch bei fünf Prozent, es lohne sich einfach nicht mehr. „Warum soll ich sie verkaufen, wenn sie keiner mehr haben will?“ Auch viele Jüngere würden umsteigen, immer mehr Eltern fragten nach E-Bikes für ihre Kinder. Die Welt verändere sich, das E-Bike sei der neue Mainstream, das Fahrrad ohne Motor nur noch Nische. Groterath erzählt das so, als sei es das Normalste auf der Welt. Er scheint etwas erstaunt darüber zu sein, dass ich so erstaunt bin. Andere Händler deutschlandweit würden es genauso machen und ausschließlich oder weitgehend auf motorisierte Räder setzen.
Mich überrascht nicht, dass E-Bikes sich auf dem Markt etabliert haben, sondern dass das Fahrrad, wie wir es kennen, deshalb sogar ganz verdrängt werden könnte. Fast alle in meinem Freundes- und Bekanntenkreis fahren ein normales Rad. Ich will herausfinden: Gehen viele Düsseldorfer Fahrradläden denselben Weg wie der Hildener Händler und steht das Ende des klassischen Fahrrads wirklich kurz bevor?
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
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