Schadow Arkaden: Kein Interesse an neuen Mietern
Hängepartie oder Niedergang? Das Bild ist jedenfalls trist und war bis vor wenigen Jahren nicht vorstellbar: Vor allem in der Ladenstraße von Zentrum der Schadow Arkaden, wo derzeit wieder ein gigantischer Lichterbaum blinkt, Richtung Schadowplatz ist der Leerstand trotz geschickter Kaschierung nicht mehr zu übersehen: Ein halbes Dutzend der Geschäfte ist vakant, manche seit Monaten. Wer erwartet hatte, dort bald neue Angebote zu sehen, wird Geduld haben müssen. Denn offenbar hat man die Vermietung erst einmal eingestellt, also vorläufig kein Interesse an neuen Mietern.
Dieser Gang und ein großer Teil der benachbarten Bereiche gehören der Versicherung Alte Leipziger. Was die meisten Kunden nicht ahnen, und was man auch nicht sehen kann: Durch das Gebäude verläuft eine unsichtbare Grenze. Auf der einen Seite gehört die Fläche der Rheinische Post Mediengruppe, auf der anderen der Versicherung. Verwaltet wird das komplette Gebäude von einer Immobiliengesellschaft des Medienunternehmens.
Das Theater an der Kö beispielsweise befindet sich im Alte-Leipziger-Areal. Als dessen Chef, René Heinersdorff, vor einigen Monaten nach Ablauf des alten Mietvertrages auf einen – wie gewohnt – fünf Jahre laufenden neuen Kontrakt hoffte, wurde er vertröstet. Er bekam nur die Zusage für einen erheblichen kürzeren Zeitraum. Für Insider war das seinerzeit ein erstes Anzeichen dafür, dass der Eigentümer (die Versicherung) begonnen hatte zu überlegen, wie man künftig mit der über viele Jahre einträglichen Immobilie weiter umgehen will. Und ob Mieter wie ein raumgreifendes Theater da noch hineinpassen.
Ein Experte für Düsseldorfer Gewerbeimmobilien bestätigt mir diese Beobachtung in dem zentral gelegenen Einkaufobjekt. Der Hintergrund nach seiner Einschätzung: Da man sich klar sei, nur mit einer wirklich grundlegenden Sanierung oder einem Umbau wieder attraktiv werden zu können, lasse man Flächen bewusst leer stehen. Am Tag X, dem Start des Umbaus, müsse man dann nicht zu viele Mieter entschädigen.
Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.
Unser Journalismus ist werbefrei und unabhängig, deshalb können wir ihn nicht kostenlos anbieten. Sichern Sie sich unbegrenzten Zugang mit unserem Start-Abo: die ersten sechs Monate für insgesamt 1 Euro. Danach kostet das Abo 8 Euro monatlich. Es ist jederzeit kündbar. Alternativ können Sie unsere Artikel auch einzeln kaufen.
Schon Mitglied, Freundin/Freund oder Förderin/Förderer?