fbpx

Schüßler-Plan: Düsseldorfs großer Bau-Meister

Wo Brücken, Tunnel oder Hochhäuser errichtet werden, ist diese Firma oft dabei, trotzdem haben die meisten vermutlich noch nie von ihr gehört. Dabei prägt sie seit Jahrzehnten das Bild der Stadt. Zuletzt tauchte der Name in unserem Bericht über die Familie Erwin auf.
Von Hans Onkelbach (Text)
und Andreas Endermann (Foto)
Veröffentlicht am 3. September 2024
Firma Schüßler-Plan an der Grafenberger Allee in Düsseldorf
Die Zentrale von Schüßler Plan liegt an der Grafenberger Allee.

Der Name klingt unaufgeregt. Schüßler-Plan. Das passt zum Metier und den Menschen, die dort arbeiten, hauptsächlich Ingenieure und andere Techniker. Die neigen meist nicht zu blumigen Formulierungen, beherrschen im Idealfall ihren Job, aber selten die Außendarstellung. Weil das für sie in der Regel keine Rolle spielt. Sie messen sich am Ergebnis, und das hat zu stimmen. Offenbar gelingt ihnen das, und zwar schon sehr lange.

So haben es das Unternehmen und die damit verbundene Familie zu viel Umsatz und Wohlstand gebracht. Und zu politischem Einfluss. In meinem Bericht über Streitigkeiten innerhalb der Familie Erwin tauchte der Name zwangsläufig auf, weil Hille Erwin eine geborene Schüßler ist. Die Landtagsabgeordnete Angela Erwin und ihr Bruder Markus sind die Enkelkinder des Gründers von Schüßler Plan.

Letzterer erhob in einem Facebook-Post schwere Vorwürfe gegen Mutter und Schwester, unter anderem ging es um Steuerhinterziehung. Er beschrieb, wie die Familie regelmäßig in die Schweiz fuhr, dort Geld von der Bank holte und für Luxus-Gegenstände ausgab. „All dieser Schmuck und die Uhren, die meine Schwester so zahlreich und stolz bei festlichen Anlässen getragen hat und es noch heute tut, wurden so bezahlt. Unversteuert, allesamt“, schrieb Markus Erwin. Er ließ offen, von welcher Seite das Geld kam, erwähnte nur einmal seinen Großvater – gemeint war Willi Schüßler.  

Durch die Reaktionen auf meinen Bericht wurde mir klar, dass vielen der Name Schüßler heute nicht mehr geläufig ist und sie die Zusammenhänge nicht kennen. Deshalb stelle ich in dieser Geschichte die Beteiligten vor und erläutere, warum die Firma bei weitem nicht so langweilig ist, wie ihr Name klingt.

Als ich vor etlichen Jahren den damaligen Chef und Gründer Willi Schüßler zum Interview traf, ging ich voller Neugier in dieses Gespräch. Mir war bekannt, in welche Projekte die Firma involviert war, ich hatte aber keine Vorstellung von dem, was sie dort konkret tat. Ich wusste nur, dass sie nicht selbst baut.

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

Unser Journalismus ist werbefrei und unabhängig, deshalb können wir ihn nicht kostenlos anbieten. Sichern Sie sich unbegrenzten Zugang mit unserem Start-Abo: die ersten sechs Monate für insgesamt 1 Euro. Danach kostet das Abo 8 Euro monatlich. Es ist jederzeit kündbar. Alternativ können Sie unsere Artikel auch einzeln kaufen.

Start-Abo: 6 Monate für 1 Euro

Artikel einzeln kaufen

Schon Mitglied, Freundin/Freund oder Förderin/Förderer?

Hier einloggen


Lust auf weitere Geschichten?