Stilwerk am Ende

Die Tage des Stilwerks an der Grünstraße sind gezählt. Bald dürften die riesigen Buchstaben mit dem Namen abmontiert werden, die schick und indirekt beleuchtet seitlich vom Eingang prangen. Der Grund: Zum Jahreswechsel hat die Stilwerk-Holding in Hamburg den Mietvertrag mit der Düsseldorfer Partnerfirma gekündigt. Das bestätigte am Mittwoch ein Mitarbeiter der Zentrale in der Hansestadt.

Nähere Auskünfte zu bekommen, ist allerdings schwierig. Denn unter oder hinter dem Namen verbirgt sich ein nicht auf Anhieb zu durchschauendes Konstrukt aus jeweils in den Städten angesiedelten Unternehmen, die unter dem Dach einer Holding selbständig agieren. Das Unternehmen in Düsseldorf ist zudem nicht Eigentümerin der Immobilie, eine übliche Vorgehensweise dieser Branche. Das Gebäude gehört dem Immobilienriesen Aroundtown, der in Berlin und Luxemburg sitzt. Laut unterschiedlichen Quellen und nach eigenen Angaben hat man in Deutschland und anliegenden Ländern Gebäude im Gesamtwert von rund 27 Milliarden Euro. Dazu zählt das an der Grünstraße, mitten im Herzen Düsseldorfs zwischen Berliner Allee und Kö.

Einst Wellenbad
Der Standort ist für die Landeshauptstadt ein besonderer. Dort war einst ein Wellenbad zu finden, bis in die Neunziger. Wer in diesen Jahren hier gelebt hat, vergisst die Besuche dort nie, denn eine aufwändige Technik erzeugte Wellen wie am Strand. Die Besucher liebten das.

Am Ende war der Energieaufwand zu hoch und der Standort zu kostbar. Deshalb wurde das außen unansehnliche Bad abgerissen und ein Einkaufszentrum gebaut, dessen Konzept selbst im verwöhnten Düsseldorf für Erstaunen sorgte. Ein Kaufhaus sollte es sein, das unterschiedliche Anbieter für Wohnzubehör bespielen wollten. Das Motto: Kooperation statt Konfrontation und Konkurrenz.