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Warum RTL in Köln und nicht in Düsseldorf sitzt

Die Film- und Medienstiftung verlässt die Landeshauptstadt und zieht Richtung Dom. Das ist das vorläufig letzte Kapitel einer Geschichte, die in den frühen 1980er Jahren begann. Damals gab es die Chance, dass Düsseldorf ein Zentrum des Privatfernsehens wird.
Veröffentlicht am 12. Juni 2024
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So sah das Studio von RTL im Hafen um 1990 aus. Das Viertel war damals noch weit entfernt von dem, was wir dort heute sehen. Foto: Stadtarchiv/Dieter Alsleben

Den Namen haben Sie vielleicht schon mal gehört oder gelesen: Film- und Medienstiftung, früher nur Filmstiftung NRW. Vermutlich glauben Sie, dass diese Institution in ihrem Leben keine Rolle spielt. Das ist jedoch ein Trugschluss. Denn diese 1991 vom damaligen NRW-Ministerpräsidenten Johannes Rau und WDR-Intendant Friedrich Nowottny geschaffene Gesellschaft hat über die Jahre viel vom Land zur Verfügung gestelltes Geld ausgegeben, um die Filmwirtschaft in unserem Bundesland zu fördern. Zuletzt waren es 35 Millionen Euro im Jahr. Mit anderen Worten: Jeder von uns hat bereits Filme oder Dokus gesehen, die ohne die Stiftung vermutlich nicht entstanden wären.

Die Gesellschaft hatte also Geld – und ist deshalb ein gesuchter und umschmeichelter Gesprächspartner für alle, die Filme drehen und gerne ein größeres Budget hätten. Der Sitz der Stiftung war von Anfang an und 33 Jahre lang Düsseldorf. Das ändert sich zum 1. Januar. Dann zieht sie nach Köln. 

Der Grund ist naheliegend, wie die Wirtschaftsförderung der Domstadt beschreibt: „Köln ist eine der führenden Medienstädte in Deutschland und Europa. Vom Fernsehkrimi über das Nachrichtenmagazin bis hin zum internationalen Kinofilm: Jährlich werden in der Stadt mehr als 1000 nationale und internationale Film- und Fernsehproduktionen realisiert. Rund 30 Prozent der im deutschen TV ausgestrahlten Inhalte sind „Made in Köln“. Verantwortlich dafür sind fast 12.000 Mitarbeiter*innen in mehreren hundert Unternehmen der Kölner Film- und Rundfunkwirtschaft. Hinzu kommen zahlreiche Freiberufler*innen und temporär Beschäftigte.“

NRW-Medienminister Nathanael Liminski, eine der mächtigsten Figuren der Landesregierung und an dieser Entscheidung maßgeblich beteiligt, verkündete den Beschluss spürbar zufrieden. Mit dem Umzug rücke die Film- und Medien­stiftung noch näher heran an die Kreativen und stärke ihre Position als enger Partner der nordrhein-westfälischen Medienbranche, ließ er mitteilen.

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