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Wohnen: Was Düsseldorf vom Wiener Modell übernehmen kann

Die österreichische Hauptstadt kümmert sich seit 100 Jahren um günstige Mieten. Es gibt drei Punkte, in denen man hier diesem Vorbild folgen könnte.
Veröffentlicht am 19. Oktober 2023
Wohngebiet Grand Central
Ein Sinnbild für den Stand der Düsseldorfer Wohnungspolitik: Auf dem "Grand Central" genannten Gelände am Hauptbahnhof sind günstigere Wohnungen, wie es sie in Wien vielfach gibt, fertig. Ein Großteil des Geländes liegt aber brach, weil es noch der Adler-Gruppe gehört.

Das Thema „Bezahlbarer Wohnraum“ ist für uns bei VierNull wichtig, deshalb taucht es sogar im Namen unseres Ressorts „Wirtschaft & Wohnen“ auf. Wir veröffentlichen dort regelmäßig neue Texte, einige davon sind am Ende dieser Geschichte zu finden. Trotz alledem habe ich unterschätzt, welche Bedeutung das Thema hat. Das habe ich erst am Dienstagabend gelernt.

Verschiedene Organisationen* hatten Christian Schantl eingeladen, der im Foyer des Forum Freies Theater (FFT) das Modell „Wiener Wohnen“ vorstellte. Im Foyer gab es Stühle für geschätzt 100 Gäste. Es waren allerdings mehr als 200 Menschen dort, selbst die Stehplätze wurden knapp. Weit mehr als die Hälfte der Zuhörer:innen waren Menschen unter 30. Es beschäftigen sich also offenbar noch viel mehr und noch deutliche jüngere Leute mit der Frage, wie sie eine bezahlbare Wohnung in Düsseldorf finden.

Wie funktioniert das Wiener Modell?
Das Wiener Modell ist inzwischen mehr als 100 Jahre alt. Es gab deshalb reichlich Entwicklungen und Erfahrungen, Fortschritte und Fehlschläge. Das Modell ist komplex, es umfassend zu erklären, würde eine mittlere Doktorarbeit erfordern. Der Kern: Wien schafft es bis heute, für einen wesentlichen Teil seiner Bürger:innen Wohnungen mit günstigen oder günstigeren Mieten anzubieten. Das geschieht auf zwei Wegen:

1. Die Stadt besitzt rund 220.000 Wohnungen (das ist der so genannte Gemeindebau).

2. Die Stadt fördert den Bau durch Genossenschaften. So sind inzwischen weitere rund 200.000 Wohnungen entstanden.

Bei aller Faszination für das Wiener Modell: Entscheidend ist die Frage, welche Aspekte Düsseldorf übernehmen kann, um den offensichtlich vielen Betroffenen zu helfen. Nach dem Abend im FFT würde ich sagen, dass es drei Punkte sind: die Bodenpolitik, gemeinnütziges Bauen und ein pfleglicher Umgang mit bestehenden Wohnungen.

Was kann Düsseldorf bei der Bodenpolitik von Wien lernen?

Das ist jetzt eine gemeine Stelle, den Text auszublenden, das wissen wir.

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